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Zwölfuhrläuten Kreuth in Oberbayern

Zwischen dem Tegernsee und der Tiroler Grenze liegt die Gemeinde Kreuth. Die Geschichte des Ortes hängt eng mit dem Kloster Tegernsee zusammen, von dem aus der "Kreuther Winkel" urbar gemacht und besiedelt wurde. Der Name bedeutet so viel wie "das Gerodete/das Gereutete" und erinnert an die Zeit, als das Tal noch eine unberührte Wildnis war.

Von: Michael Mannhardt

Stand: 12.11.2017 | Archiv

Zwölfuhrläuten: Kreuth in Oberbayern

Zu Füßen des markanten Leonhardsteins auf einer Anhöhe thront malerisch die Pfarrkirche St. Leonhard, zu der seit 1442 jedes Jahr am 6. November die berühmte Leonhardifahrt führt - die älteste in ganz Bayern.

"Tiroler Tempel" für die Knechte

Mit dem Spitzgiebelturm vor alpiner Kulisse auf grünen Wiesenmatten ist das kleine Gotteshaus ein beliebtes Fotomotiv. Der heutige, weiß strahlende, mit dunklen Schieferplatten gedeckte Bau und den spitzbogigen Fenstern wurde ab 1489 vom Kloster Tegernsee durch Meister Alexander Gugler errichtet.
In das Innere gelangt der Besucher durch eine Vorhalle, den "Tiroler Tempel". Wahrscheinlich kommt die Bezeichnung von den Knechten aus dem Nachbarland, die nur im Vorraum Platz fanden.
Das Kirchenschiff ist von einem Rippengewölbe überspannt. Dazwischen hat man barocke Fresken freigelegt, die dem sonst schlichten Raum einen dezenten Farbtupfer geben. Besondere Erwähnung verdienen ein heiliger Leonhard aus dem 16. Jahrhundert und eine Muttergottes um 1380.

Vier Bronzeglocken

Vier Bronzeglocken schwingen hinter den spitzbogigen Schallfenstern. Die Leonhardiglocke goss bereits 1946 Karl Czudnochowsky in Erding, der sie zwei gefallenen Kreuther Kameraden stiftete. Zwei weitere Glocken kamen 1948 dazu. Nur die kleinste stammt noch von 1921. Der Klang des Geläutes dringt hinaus in eine Gebirgslandschaft, die hoffentlich noch lang ihre unberührte Schönheit bewahren wird können.


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