Zwölfuhrläuten Altfalter in der Oberpfalz
Altfalter im Landkreis Schwandorf hat seinen Namen vom Geschlecht der Affalterer, doch woher haben ihn diese? Mit alt jedenfalls hat er nichts zu tun.
Der Name stammt eher von den Apfelbäumen, die hier am sonnenverwöhnten Südwesthang über der Schwarzach wuchsen, denn "affoltra" heißt im Althochdeutschen Apfelbaum.
Kirche war zu klein
Im Jahre 1136 ist ein Otto de Affolter urkundlich erwähnt, vor 875 Jahren also, was aber nichts über das wirkliche Alter der Besiedelung aussagt. Erst seit 2007 darf als archäologisch bestätigt gelten, dass im Schwarzachtal schon in der jüngeren Steinzeit Menschen jagten und um 765 Slawen sesshaft waren. Ungleich jünger, gerade mal 50 Jahre alt, ist die St. Josefskirche von Altfalter. Für den wachsenden Ort war das romanische Bartholomäuskirchlein schon lange zu klein gewesen, als endlich im Oktober 1959 der Grundstein für ein zweites Gotteshaus gelegt werden konnte.
Zelt Gottes auf Erden
1961 erhielt die Josefskirche ihre Weihe - ein klar gegliederter Bau mit ruhigem, ziegelrotem Satteldach und freistehendem Glockenturm, der als quadratischer Pfeiler mit streng angeordneten Schallfenstern und Zifferblättern in den Himmel ragt. Er beherbergt vier Glocken mit insgesamt rund 1,2 Tonnen Gewicht, die in Straubing und Regensburg gegossen wurden. Wer das Gotteshaus besucht, dem fällt zuerst das mächtige, kupferfarbige Christkönigs-Relief über dem Hauptportal auf, ein Werk des einheimischen Künstlerehepaares Wegerer. Das Kirchenschiff überrascht durch Helligkeit und Weite und soll in seiner Licht- und Raumwirkung, mehr aber noch mit der stützenfrei emporsteigenden Holzdecke das Bild vom Zelt Gottes auf Erden hervorrufen. Das rundovale Altarrelief zeigt Josef als Zimmermann zusammen mit der Muttergottes und dem Jesuskind. Im unteren Drittel verweisen Getreideähren und ein Bergmann auf die Landwirtschaft und die alte Bergwerkstradition des Ortes.