Zwölfuhrläuten Burglengenfeld in der Oberpfalz
Die Stadt Burglengenfeld mit ihren knapp 12.500 Einwohnern steht auf uraltem Siedlungsboden. Bis in die Jungsteinzeit, also bis zu 5.000 Jahre reichen die ältesten Grabfunde zurück.
Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes datiert immerhin auf das Jahr 817. Das schöne Städtchen an der Naab mit seiner Stadtmauer, dem langgezogenen malerischen Marktplatz und der stolzen Renaissance-Fassade des Rathauses wird bekrönt vom Namen gebenden Wahrzeichen, der größten Burg der Oberpfalz.
Aufstieg und Verfall
Zur Zeit der Ungarneinfälle begonnen und gegen Ende des 11. Jahrhunderts von den Wittelsbachern ausgebaut, wurde sie nach dem Landshuter Erbfolgekrieg und der Begründung des Herzogtums Pfalz-Neuburg Verwaltungssitz Herzog Philipps. Unter seiner Regierungszeit erhielt Burglengenfeld 1542 das Stadtrecht und kam zu Wohlstand.
Doch der Dreißigjährige Krieg zehrte ebenso am Wohlstand wie der spanische Erbfolgekrieg und die napoleonischen Befreiungskriege. Die Burg verfiel und wurde demoliert bis König Ludwig I. den Abbruch stoppte. Heute beherbergt sie ein Heilpädagogisches Zentrum.
Gestiftetes Geläute und mehrfacher Konfessionswechsel
Eine Stiftung Herzog Philipps - von 1539 - hat alle Kriege überdauert: das außergewöhnliche Geläute von St. Vitus. Die katholische Stadtpfarrkirche mit ihrem prächtig ausgemalten, barocken Langhaus und dem 1938 im neoromanischen Stil angebauten Kuppel überwölbten Chor, steht im Zentrum der Altstadt und hat im Laufe ihrer Geschichte viermal den katholischen-protestantischen Glaubenswechsel durchgemacht.
Der neuromanische Glockenturm wurde 1891 extra massiv gebaut, um die drei zusammen 135 Zentner schweren Philippsglocken tragen zu können. Mit der Unterstützung der 1956 gegossenen Marien- und Josefsglocke rufen sie mit ihrem bekannt dunkel-mächtigen Klang die Gläubigen zu den Gottesdiensten.