Zwölfuhrläuten Kemnath in der Oberpfalz
Kemnath - das nördliche Tor zur Oberpfalz - liegt zwischen Bayreuth und Weiden am südlichen Rand des Fichtelgebirges. Rund 5.400 Menschen leben hier in reizvoller Kulturlandschaft und begehen 2008 mit einem opulenten Festprogramm die 1.000-Jahr-Feier ihrer Stadt.
Die 1008 erstmals genannte Siedlung "Keminata" befand sich etwa 700 Meter vom heutigen Stadtkern entfernt, den Mitte des 13. Jahrhunderts die Grafen von Leuchtenberg als lang gezogenen Marktplatz neu angelegt haben.
Handelsstation und Wirtschaftsstandort
Durch Kemnath verläuft der alte Handelsweg zwischen Nürnberg und Prag. So waren die Zölle und Geleitrechte sowie der Oberpfälzer Bergbau und seine Eisenindustrie die Grundlage für den raschen Aufschwung Kemnaths im Mittelalter.
Spätgotik trifft auf Barock
Schon bei der Neugründung gab es ein Kirchlein am östlichen Stadttor, an dessen Stelle 1448 das heutige Gotteshaus erbaut wurde: Die dreischiffige, elegant hohe Säulenhalle von "Mariä Himmelfahrt" zeigte den Wohlstand der Bürger. Das klar strukturierte Kreuzrippengewölbe bildet einen reizvollen Kontrast zur barocken Ausstattung mit funkelnden Altären und ausdrucksstarken Figuren. Die spätgotische Einrichtung war nach der Reformation dem Bildersturm der Kalvinisten zum Opfer gefallen. Der schlanke Kirchturm ist ein Teil der alten Ringmauer und sein Erdgeschoss dient noch immer als spitzbogiges Tor zur Altstadt. Darüber erklingen vier Bronzeglocken: Die älteste wurde 1401 gegossen.
Kemnath ist heute eine lebenswerte und erfolgreiche Stadt mit bedeutenden Wirtschaftsbetrieben. Ihr Wohlstand erlaubt die großzügige Förderung von Kultur und Natur: Als Höhepunkte finden alle fünf Jahre die Kemnather Passionsspiele statt und für seinen "Phantastischen Karpfenweg" durch die 1.000 Jahre alte Teichlandschaft wurde Kemnath 2006 im Wettbewerb "Land der Ideen" vom Bundespräsidenten ausgezeichnet.