Zwölfuhrläuten Weiden-Neunkirchen in der Oberpfalz
Es gibt viele Orte mit dem Namen Neunkirchen, einige auch in der Oberpfalz. Einer liegt auf einer Anhöhe drei Kilometer westlich der Stadt Weiden, in die er eingemeindet ist.
Um einen kleinen, einst bäuerlichen Ortskern mit seinen zwei Kirchen haben sich seit den 1970er Jahren viele Einfamilienhäuser gruppiert. Heute leben etwa 2.000 Menschen hier.
St. Dionysius gibt es gleich zweimal
So neu der Ort wirkt, so ist er doch die Urpfarrei der Kirchengemeinde Weiden. Seit der Reformation diente die aus dem 12. Jahrhundert stammende erste Kirche als Simultaneum für Katholiken und Protestanten. Am 9. Oktober 1910, am Festtag des Hl. Dionysius, weihte die katholische Gemeinde dann eine eigene, größere Kirche, nicht weit entfernt von der alten, die seitdem allein von den Protestanten genutzt wird. Da Dionysius auch der Patron der neuen, katholischen Kirche ist, gibt es zwei Kirchen gleichen Namens in Neunkirchen.
Kopfloser Patron
Bischof Dionysius soll im dritten Jahrhundert vom Papst in die römische Provinz Gallien geschickt worden sein, um zu missionieren. Dort wurde er mit seinen Gefährten gefangen und auf Befehl von Kaiser Diokletian geköpft. Gewöhnlich wird er mit dem abgeschlagenen Kopf unter dem Arm dargestellt, so auch auf einem der Kirchenfenster in Neunkirchen, weil er der Legende nach kopflos noch von der Hinrichtungsstätte zu dem Platz lief, an dem er beerdigt werden wollte. Als einer der 14 Nothelfer ist er passenderweise der Patron für Kopfschmerzgeplagte und Schutzheiliger gegen Schlaganfälle.
Im Oktober 2010 läuten die vier Glocken der Kirche zum hundertjährigen Jubiläum des Kirchenbaus.