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Zwölfuhrläuten Bärnau in der Oberpfalz

Die schöne Stadt Bärnau liegt im Freistaat ziemlich weit oben. Im Oberpfälzer Wald und dicht an der Grenze zu Tschechien. Früher hieß die Region auch einmal das Stiftland, weil es im 13./14. Jahrhundert zur alten Zisterzienserabtei Waldsassen gehörte.

Von: Regina Fanderl

Stand: 11.03.2018 | Archiv

Zwölfuhrläuten: Bärnau in der Oberpfalz

Auf Geheiß Kaiser Ludwigs verlieh das Stift der Ansiedlung an der Handelsstraße von Nürnberg nach Prag die Stadtrechte. Das war im Jahr 1343 - vor 675 Jahren. Damit zählt Bärnau zu den ältesten Städten Bayerns.

Einst eigene Knopf-Fachschule

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts hatte sich zur bestehenden Zunft der Tuchmacher die Knopfherstellung gesellt. Den Höhepunkt erreichte die Knopfproduktion in den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts. Dutzende Betriebe produzierten pro Tag über 20 Millionen Knöpfe aus Perlmutter in unterschiedlichen Größen und Formen. Mit einer eigenen Knopf-Fachschule war Bärnau weltweit bekannt. Eine Geschichte aus der Vergangenheit, die der Besucher heute im Knopfmuseum nachvollziehen kann.

Juwel des "Bauernbarock"

Auch die Stadtpfarrkirche St. Nikolaus mit dem Spitzhelm auf dem Turm hat ihre Geschichte. Sie gilt als ein Juwel ländlicher Kirchenbaukunst. Einfach in ihrem Äußeren präsentiert sich die dreischiffige Hallenkirche auch nach drei verheerenden Bränden im 19. Jahrhundert und mehrfach ausgewechselter Innenausstattung freundlich, einladend und hell – ja fast gemütlich. Nicht ohne Grund zählt St. Nikolaus zu den wichtigsten Kirchen des so genannten "Bauernbarock".

Das Patrozinium wurde vermutlich wegen der Lage an der Goldenen Straße gewählt, gilt doch St. Nikolaus als Schutzheiliger der Kaufleute und Reisenden. Möge er auch im Jubiläumsjahr über die Stadt im Oberpfälzer Wald seine schützende Hand halten.


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