Zwölfuhrläuten Dalking in der Oberpfalz
Wie würde ein Kind eine Kirche zeichnen? Vielleicht so: ein hoher Turm mit einer Uhr. Ein Kreuz auf der Spitze. Daneben ein großes Haus mit weit heruntergezogenem Dach. So in etwa kann man sich die moderne Pfarrkirche St. Peter und Paul in Dalking, Landkreis Cham, vorstellen.
Geweiht 1969 genau da, wo wohl auch ihre drei Vorgängerinnen standen. Die Urkirche als Wehrkirche ebenso wie die mittelalterliche und die alte Barockkirche - die, wie das halbe Dorf, im Jahr 1885 einem verheerenden Brand zum Opfer gefallen war. Das wiederaufgebaute Gotteshaus, nun neubarock möbliert, tat brav seinen Dienst, bis es Zeit wurde für eine größere, vierte Kirche.
Marienfigur mit Jesuskind aus dem Vorgängerbau
Und weil sich auch die Kirchenbauer nach aktuellen Vorgaben richten, kamen die Dalkinger zu einem schlichten, sachlichen Bau, der ganz im Sinne des 2. Vatikanischen Konzils entstand: Die Gläubigen sollen unter der hölzernen Dachkonstruktion aktiv am liturgischen Geschehen teilnehmen und von drei Seiten nah an den Altar rücken.
Freilich, die Verbundenheit zur Dalkinger Kirchengeschichte ist ungebrochen. So steht etwa auf einer Steinsäule die restaurierte Marienfigur mit Jesuskind aus dem Vorgängerbau, die ganz dem Stil der Zeit um 1900 entspricht.
Vier Glocken vom Bürgermeister selbst transportiert
Im Turm der 43 Meter hohen Pfarrkirche hängen vier Glocken von Perner in Passau. Sie wurden 1967 gegossen und vom damaligen Bürgermeister Wutz höchstpersönlich nach Dalking transportiert. Geweiht sind sie den Kirchenpatronen Peter und Paul, der Königin der Welt, Maria, dem Schutzherrn der Arbeiter, Josef, und dem heiligen Nikolaus von der Flühe.
In gut abgestimmter Eintracht rufen sie die Dalkinger, die als hilfsbereit, jedoch auch als zäh und beharrlich gelten, zum stillen Gebet und zur feierlichen Liturgie.