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Zwölfuhrläuten Nabburg in der Oberpfalz

Mitten im Naturpark Oberpfälzer Wald, beiderseits des Flusses Naab, liegt auf einem früher gut zu verteidigenden Bergrücken die Stadt Nabburg. Keimzelle war eine frühmittelalterliche Burganlage im Bereich der heutigen Altstadt.

Von: Christian Jungwirth

Stand: 25.07.2021 | Archiv

Zwölfuhrläuten: Nabburg in der Oberpfalz

Die "marca Napurch", wie sie in Urkunden des 11. Jahrhunderts auftaucht, erlebte ihre Blütezeit etwa ab 1100 unter dem Geschlecht der Diepoldinger, später waren die Wittelsbacher tonangebend. Im 15. Jahrhundert zogen zweimal die Hussiten marodierend durchs Land, beim zweiten Mal 1433 hatten die Plünderer dank der befestigten Stadt keine Chance mehr. Heute ziehen lediglich Autos, LKW und Schnellzüge auf Autobahn und Schiene an Nabburg vorbei.

Gotische Pieta

Die gotische dreischiffige Basilika St. Johannes Baptist prägt seit rund 800 Jahren das Stadtbild. In Sichtweite der Urpfarrei St. Peter und Paul in Perschen und angeregt durch den Regensburger Dom erbauten die Nabburger von etwa 1290 bis 1350 ihre Kirche. Dort gibt es einen West- und einen Ost-Chor. Dieser ist älter und wird vom Hauptschiffgiebel überragt. Die Arkaden wirken gedrungen, der gesamte Innenraum ist mit Kreuzrippengewölben abgeschlossen. Man glaubt fast, beim Betreten der Kirche etwas nach unten zu sinken.
In der südlichen Sebastiankapelle hat sich eine gotische Pieta aus Stein erhalten. Der Hochaltar von 1868, ein neugotischer Flügelaltar mit reichem Maßwerk und Schnitzreliefs, zeigt den Kirchenpatron Johannes den Täufer sowie Verkündigung und Geburt Jesu, die Außenseiten Geißelung und Dornenkrönung. Die Renaissancekanzel ist aus Sandstein, der Taufstein von 1492 im Westchor aus Granit.

Vier Glocken aus dem 16. und 17. Jahrhundert

1536 brannte nach einem Blitzschlag der Nordturm von St. Johannes Baptist bis auf die Grundmauern ab. Seither trägt der Südturm allein das sechsglockige Plenum. Die vier alten Glocken stammen aus dem 16. und 17. Jahrhundert, alle vereint senden ihren erdigen Klang weit ins Oberpfälzer Land hinaus.


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