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Zwölfuhrläuten Pfatter in der Oberpfalz

Im fruchtbaren Gäuboden, zwischen Regensburg und Straubing, liegt die Marktgemeinde Pfatter. Sie kann auf eine lange Geschichte zurückblicken, was man am kommenden Wochenende im Rahmen des 1250-jährigen Ortsjubiläums auch groß zu feiern weiß.

Von: Armin Reinsch

Stand: 23.06.2024 | Archiv

Zwölfuhrläuten: Pfatter in der Oberpfalz

Im Laufe des Mittelalters gewann Pfatter zunehmend an Bedeutung, zum einen als Anlegeplatz für die Salzschiffe auf der Donau. An diese Zeit erinnert immer noch die kleine Schifferkirche am Ortsrand, dem Heiligen Nikolaus geweiht, der auch als Patron der Schiffer gilt. Zum anderen lag Pfatter an der stark frequentierten Straße von Regensburg nach Straubing, die sowohl als Handelsroute, Heerweg wie auch als Postweg diente.

Spätgotisch bis barock

Schon im 9. Jahrhundert existierte in Pfatter ein Gotteshaus. Die heutige Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt stammt im Wesentlichen aus spätgotischer Zeit, veränderte in den folgenden Jahrhunderten jedoch immer wieder ihr Aussehen. Die letzte größere Umgestaltung des Innenraums geschah im Zuge liturgischer Neuordnungen des Zweiten Vatikanischen Konzils in den 1960er-Jahren. Hierbei wurden die bisherigen Seitenaltäre entfernt und der Altar aus der Annakapelle als neuer Hochaltar im Chorraum platziert. Zahlreiche Heiligenfiguren schmücken das Kircheninnere. Besonders erwähnenswert sind hier die Darstellungen der Heiligen Nikolaus und Leonhard am Hochaltar aus dem frühen 16. Jahrhundert.
Aus der Barockzeit haben sich unter anderem die mit Laubwerk reich verzierten, geschnitzten Wangen der Kirchenbänke erhalten.

Fünf Bronzeglocken

Im zwiebelbekrönten Turm hängen insgesamt fünf Bronzeglocken. Vier davon bilden das Hauptgeläut, während die kleinste nur solistisch als Sterbeglocke fungiert. Gegossen wurden sie bei Hahn in Landshut und Spannagl in Regensburg. Ihr festlicher Klang wird die Feierlichkeiten zum Ortsjubiläum begleiten.


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