Zwölfuhrläuten Pyrbaum in der Oberpfalz
Die Marktgemeinde Pyrbaum, das "Tor zur Oberpfalz", ist die westlichste Gemeinde des Regierungsbezirks. Sie liegt politisch im Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz, wird aber schon der Region Franken zugeordnet.
Bereits in der Jungsteinzeit durchstreiften hier Jäger und Sammler nachweislich die sehr waldreiche Gegend. Die erste schriftliche Erwähnung von Pyrbaum ist für das Jahr 1130 bezeugt und steht in Zusammenhang mit einem gewissen Turinhardt von Pirboum, der als Besitzer und Gründer des Marktfleckens gilt.
Brände und Kriegszerstörungen
Für mehrere Jahrhunderte gehörte Pyrbaum zum Herrschaftsgebiet der Grafen von Wolfstein, welche sich ab 1540 zu den Lehren Martin Luthers bekannten. Die 1445 fertiggestellte Kirche zum Heiligen Georg wurde somit zur evangelischen Pfarrkirche - und ist es bis heute geblieben, auch wenn Pyrbaum 1740 wieder rekatholisiert wurde.
Brände und Kriegszerstörungen setzten St. Georg im Lauf der Geschichte immer wieder stark zu. Anfang des 18. Jahrhunderts wurde der Sakralbau erweitert und erhielt dabei unter anderem einen neuen Altar aus der Werkstatt des Neumarkter Bildhauers Erhard Wirsching. In seinem Giebel ist das Ehewappen des Grafen Christian Albrecht von Wolfstein und der Gräfin Auguste Friederike von Hohenlohe-Öhringen angebracht.
Idealquartett im Turm
Während der untere Teil des hoch aufragenden, zwiebelbekrönten Turms noch aus gotischer Zeit stammt, wurde das obere Geschoss mit dem Umgang und der Türmerwohnung erst um 1727 errichtet.
In der Pyrbaumer Glockenstube hängt ein vierstimmiges Geläut. Aus der Zeit des Wiederaufbaus der Georgs-Kirche nach einem Brand im Jahr 1926 stammt noch die kleine Vater-Unser-Glocke, sie wurde von Karl Hamm in Regensburg gegossen. Zusammen mit drei Bochumer Gussstahlglocken aus der Nachkriegszeit ertönt sie in der feierlichen Stimmung des "Idealquartetts".