Zwölfuhrläuten Roding in der Oberpfalz
Das rund 12.500 Einwohner zählende Städtchen Roding im westlichen Landkreis Cham ist eine alte Siedlung. Bereits im Jahr 844 wird der am Fluß Regen gelegene Ort als Königshof der Karolinger erstmals urkundlich erwähnt, im 14. Jahrhundert erhielt Roding die Marktrechte. Die Erhebung zur Stadt erfolgte schließlich im Jahr 1952.
Mitte des 16. Jahrhunderts hielt in Roding die Reformation Einzug, doch wenige Jahrzehnte später kehrte man wieder zum Katholizismus zurück.
Neues evangelisches Gotteshaus
Für über 300 Jahre pausierte nun das evangelische Leben in Roding. Mit dem starken Zuzug von Heimtvertriebenen nach dem Zweiten Weltkrieg nahm der Anteil an Christen mit lutherischem Bekenntnis rasch zu. Bereits 1945 fand wieder ein evangelischer Gottesdienst statt. Was aber noch fehlte, war ein eigenes Gotteshaus.
Dieses sollte seinen Platz am Imhofpark nahe der Altstadt finden. Im Jahr 1954 erfolgte die Weihe der neuen, von Regierungsbaumeister Max Kälberer konzipierten Christuskirche samt Gemeindesaal und Pfarrhaus, einige Jahre später kam noch der Kirchturm hinzu.
Beeindruckende Kirchenorgel
Dieser beherbergt ein klangschönes, vierstimmiges Geläut der Gebrüder Bachert aus Kochendorf. Jede der Glocken trägt den Namen eines Evangelisten.
Der schlichte Innenraum wird von einer gewölbten, dunklen Holzdecke überspannt. Über dem Altar in der halbrunden Apsis ist ein T-förmiges Kreuz angebracht. Architekt Kälberer entdeckte es 1955 bei einem Nürnberger Kunsthändler und erwarb es für die Christuskirche. Einen klanglichen und optischen Akzent setzt auch die im Jahr 2000 in Dienst gestellte neue Orgel der Firma Ziegltrum aus dem niederbayerischen Mallersdorf-Pfaffenberg. Mit ihren 818 Pfeifen, verteilt auf 14 klingende Register, lassen sich seitdem alle liturgischen und konzertanten Anlässe würdevoll musikalisch umrahmen.