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Zwölfuhrläuten Wollbach in Unterfranken

Keine fünf Kilometer nördlich von Bad Neustadt liegt Wollbach im Landkreis Rhön-Grabfeld. Die Nähe zur Kreisstadt mit ihren Arbeitsplätzen hat die Einwohnerzahl seit den 50er Jahren von rund 800 auf 1.300 anwachsen lassen und nichts ist mehr davon zu spüren, dass Wollbach über Jahrhunderte ein eher armes Dorf von Bauern und Handwerkern war.

Von: Barbara Markus

Stand: 04.01.2009 | Archiv

Zwölfuhrläuten: Wollbach in Unterfranken

Wirtschaftlich war Wollbach lange von "Maria Bildhausen" abhängig. Ausgerechnet die Mönche aus diesem Zisterzienserkloster brachten dann die Reformation nach Wollbach. Aber auch hier erzwang Julius Echter als damaliger Fürstbischof von Würzburg mit eiserner Hand die Rückkehr zum katholischen Glauben.

Sieg der Gegenreformation

Zum Zeichen für den Sieg der Gegenreformation ließ er den Kirchturm erhöhen und mit dem für seine Regierungszeit typischen Spitzhelm versehen. Auch für das unbewohnbar gewordene Pfarrhaus bewilligte er einen Neubau. Der wurde 1608 vollendet und gilt heute als das älteste Gebäude des Ortes. Die Kirche selber wurde vor gut 100 Jahren durch einen stark vergrößerten Neubau ersetzt. Von der Sandsteinfassade mit ihren Spitzbögen an Portal und Fenstern bis hin zur Innenausstattung war das 1896 geweihte Gotteshaus dabei ganz im Stil der Neugotik gehalten.

Heiligenfiguren nur kurz verbannt

Doch 1963 wurden die reich geschnitzten Altäre aus der Kirche verbannt. Nichts sollte mehr von Liturgie und Wortverkündigung ablenken. Aber keine zwei Jahrzehnte später setzte ein Umdenken ein und einige Heiligenfiguren konnten wieder Einzug halten. Sie gehören jetzt ebenso zu den Schätzen der St. Bonifatiuskirche von Wollbach, wie ein Kreuzweg im Nazarenerstil aus der Werkstatt der Würzburger Bildhauerfamilie Schiestl.

Wenn aber in der Nachweihnachtszeit die Glocken läuten, ist Hauptanziehungspunkt eine Krippe mit großformatigen Figuren aus Lindenholz - ein beständig wachsendes Werk kunstfertiger Senioren aus Wollbach.


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