Zwölfuhrläuten Soden in Unterfranken
Auf dreieinhalb Kilometer verteilen sich die Häuser der 1.300 Einwohner im tief eingeschnittenen Sulzbachtal. Soden ist damit eines der für den Spessart typischen Straßendörfer.
Von Sod oder Sot leitet sich der Ortsname ab, was so viel wie Quelle, Brunnen oder auch Mineralquelle heißt. Salzsiedereien sind aus dem Mittelalter belegt.
Quellen im Kurpark
Im 19. Jahrhundert hat man dann die Heilkraft des Wassers entdeckt. Doch dem neuen "Bad Sodenthal" und seinem Kurbetrieb war nur eine kurze Blütezeit beschieden. Ab Ende des 1. Weltkriegs durften sich im Kurhaus Stadtkinder erholen. Inzwischen steht das weiße Jugendstilgebäude im ehemaligen Kurpark leer. Denn zum Schutz der dort entspringenden Quellen für das Sodenthaler Mineralwasser hat ein Abfüllbetrieb das Areal gekauft und eingezäunt, er ist der größte Arbeitgeber am Ort.
Bewegtes und bewegendes Monumentalwerk
Die Kehrseite des Wasserreichtums trat 1963 beim Bau der neuen katholischen Kirche zu Tage. So sumpfig war das Gelände in der Ortsmitte, dass erst Pfähle in den Boden getrieben werden mussten, um das Fundament zu gründen. Der Neubau machte das alte Kirchlein entbehrlich. Doch wanderten daraus drei Gemälde mit der Kirchenpatronin Maria Magdalena an die Seitenwände der neuen Kirche.
Ihre hohe und breite Altarwand wird von einer zeitgenössischen Darstellung des Auferstandenen eingenommen. 1978 hat der Aschaffenburger Künstler Siegfried Rischar das bewegte und bewegende Monumentalwerk als eine Mischung von Verputzrelief und Seccomalerei geschaffen.
Die fünf Perner-Glocken im freistehenden Turm sind ebenso alt wie die Kirche. Die Weihe des Gotteshauses vor 50 Jahren wird am 20. Juli mit einem Festgottesdienst gefeiert.