Kultur - Literatur


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Patrick Süskind Der scheue Autor vom Starnberger See

Süskinds Welterfolg "Das Parfum" und seine Drehbuchfiguren wie den "Monaco Franze" kennt jeder - sein Gesicht hingegen kaum jemand. Patrick Süskind macht sich nichts aus Medienpräsenz. Und irgendwie passt das zu seinen Büchern, die stets um das Thema Verlorenheit kreisen.

Published at: 1-4-2019 | Archiv

Patrick Süskind und ein Zitat aus seinen Werken | Bild: BR, picture-alliance/dpa, Montage: BR / Christian Sonnberger

Bereits als Schüler hatte Patrick Süskind einen Traum. Er wollte einen Bestseller schreiben, um in Zukunft sorgenfrei von den Tantiemen leben zu können. Sein Plan ist zweifelsfrei aufgegangen. 1985 veröffentlichte er den Roman "Das Parfum - Die Geschichte eines Mörders" - eines der erfolgreichsten deutschen Bücher der Nachkriegszeit, in 46 Sprachen übersetzt, über 15 Millionen mal verkauft und 2006 von Tom Tykwer mit internationaler Starbesetzung verfilmt.

Außenseiter im Mittelpunkt

Das Gesicht zum Kontrabass: Nikolaus Paryla

In seinen formvollendeten Prosatexten spielen Außenseiter eine zentrale Rolle. Stets zeichnet er pessimistische Einzelgänger. Als Nikolaus Paryla seinen Monolog "Der Kontrabass" fürs Theater bearbeitet, hält Süskind ihm vor: "Sie sind so sympathisch. Das ist ja furchtbar!" Das Stück wird ein Triumph für beide.

Am liebsten würden Süskinds Figuren vor sich und der Welt fliehen. Auch er selbst meidet alle öffentlichen Auftritte, lässt sich nicht fotografieren und gibt kaum Interviews. 1986 lehnte er den französischen Preis für das beste Debüt ab, 1987 den Tukan-Preis sowie den FAZ-Literaturpreis.

Der frühere Innenminister Kanther prämiert das "Rossini"-Drehbuch. Nicht dabei: Süskind.

1997 konnten Süskind-Fans ihr Idol dann doch auf der Kinoleinwand bewundern; zumindest das ironisch verfremdete Porträt, das Süskind in Helmut Dietls Satire "Rossini" von sich - respektive dem neurotischen Bestsellerautor Jakob Windisch - zeichnet. Süskind selbst blieb der Premiere des Films wie auch der des "Parfums" fern.

Drehbuchautor von Monaco Franze

Werke (Auswahl)

Der Kontrabass (1981)
Das Parfum (1985)
Die Taube (1987)
Die Geschichte von Herrn Sommer ('91)
Über Liebe und Tod, Diogenes (2006)

Es müssen die Gegensätze sein, die Süskinds Zusammenarbeit mit dem Schickimicki-erprobten Regisseur Helmut Dietl so fruchtbar machen. Fünf Drehbücher haben beide zusammen verfasst; die Fernsehserien "Monaco Franze" und "Kir Royal" sind bleibende Highlights deutscher Fernsehunterhaltung. Auch an den Drehbüchern zu Dietls Spielfilmen "Rossini" (1997) und "Vom Suchen und Finden der Liebe" (2005) schrieb Süskind mit. Zuhause ist er in München, am Starnberger See und im südfranzösischen Montolieu.

Geburtstag

*26. März 1949  Holzhausen bei Ambach am Starnberger See


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