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Zwei Weltkriege Call of Duty WWII und Battlefield 1 Revolution

Obwohl Weihnachten das Fest der Liebe ist, liegen trotzdem Spiele auf dem Gabentisch, die Krieg in all seinen Facetten zeigen. Mit Battlefield Revolution ist dieses Jahr ein Komplettpaket des 1.-Weltkriegsshooter erschienen und die Call of Duty-Reihe ist mit "WWII" zu den Anfängen der Reihe und auf die Schlachtfelder des 2. Weltkriegs zurückgekehrt.

Von: Wolfgang Zehentmeier

Stand: 04.12.2017 | Archiv

Screenshot "Call of Duty WWII" | Bild: Activision

Beide Weltkriegsshooter zeigen den Krieg mit all seinen Schrecken für die Soldaten und manchmal auch für die Zivilisten. Doch letztlich ist diese Herangehensweise ambivalent, denn beide Spiele – Call of Duty im direkten Vergleich vielleicht noch ein bisschen mehr – verbrämen die Einsätze auch oft hinter Patriotismus und Korpsgeist der kämpfenden Einheiten.

Action statt kritischer Blick auf den Krieg

Auch die Inszenierung erinnert immer wieder an Hollywood  Weltkriegsfilme vor allem wegen einer beeindruckenden Soundkulisse. Einige Szenen – ob im Schützengraben an der Westfront 1917 in Battlefield I oder am D-Day im Juni 1944 in Call of Duty WWII - erscheinen erschreckend realistisch. Doch die Action im Spiel verdrängt oder überdeckt vielfach noch mehr als im Kino einen kritischen Blick auf unsinnige Befehle und verblendeten Nationalismus auf allen Seiten.

Strohdumm oder mit Lemming-Gen

Wer den Kriegshintergrund der Games dagegen nur als realistischen Rahmen für eine Actiongeschichte nimmt, bekommt jeweils gut gemachte Shooter mit variantenreichen Gefechten. Dabei kämpfen  beide Spiele stellenweise mit KI-Soldaten, die teils strohdumm sind, weil sie Gegner nicht treffen, auch wenn sie deckungslos direkt vor ihnen stehen und teilweise wie die Lemminge einer nach dem anderen ins feindliche Feuer laufen.

Kämpfen im 1. Weltkrieg oder im 2. Weltkrieg?

So ist die eigentliche Stärke der Spiele der Multiplayer-Modus, der neben den klassischen Capture the Flag oder Herrschaft – also Eroberung eines Gebietes – beide auch Weltkriegs-spezifische Modi haben. In großen manchmal mehrstufigen Operationen muss man dabei im Team Aufgaben erfüllen bzw. verhindern, dass sie erfüllt werden oder Stellungen halten bzw. die feindliche Linie erobern. Auch hier geben sich beide Spiele nicht viel und die Unterschiede liegen mehr in der Frage, ob man lieber im Szenario des 1. Weltkriegs (Battlefield 1) oder dem des 2. Weltkriegs (Call of Duty – WWII) spielen will.

Gamer aus aller Welt spielen miteinander - Krieg

Auf den jeweiligen Multiplayerkarten treffen sich dann Spieler aus der ganzen Welt, um gemeinsam mit- und gegeneinender zu spielen – und das ist in gewisser Weise tröstlich – auch wenn sie Krieg spielen.


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