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Die Stars Haller, Schuster, Veh & Co.

Viele Spieler, die beim FCA ausgebildet wurden, packten den Sprung in die Bundesliga früher als der Verein selbst. Die bekanntesten sind Helmut Haller und Bernd Schuster, doch das sind längst nicht alle.

Stand: 14.07.2015 | Archiv

Schild "Helmut-Haller-Platz" vor dem Augsburger Stadion | Bild: picture-alliance/dpa

Helmut Haller kommt 1957 in die erste Mannschaft des BC Augsburg. Von 1957-1959 und in der Saison 1961/1962 spielt er in der Oberliga Süd. Für ein Handgeld von 300.000 D-Mark wechselt der Augsburger 1962 als erster deutscher Fußballer überhaupt nach Italien zum FC Bologna, wo er sechs Jahre bleibt. 1964 wird er als erster Ausländer zum Fußballer des Jahres in Italien gekürt. Fiat-Boss und Vereinspräsident Giovanni Agnelli fädelt anschließend den Wechsel des Deutschen nach Turin zu Juventus ein. 1972 und 1973 zahlte sich das mit dem Gewinn der italienischen Meisterschaft für Juve aus. Danach kehrt Haller wieder nach Deutschland und unter anderem auch nach Augsburg zurück.

Die Heimkehr des als Helden gefeierten Haller löst in der ganzen Region eine wahre Fußballbegeisterung aus. Die Heimspiele sind so gut besucht wie noch nie. Und selbst in München strömen die Leute ins Stadion, um Haller spielen zu sehen: 90.000 sind es am 15. August 1973 beim Spiel des TSV 1860 gegen den FC Augsburg im Olympiastadion - Rekord! Sein letztes Tor erzielt der Augsburger am 25. Februar 1979 beim 4:1-Sieg im Heimspiel gegen den FSV Frankfurt. Sein letztes Ligaspiel bestreitet er am 28. April 1979 gegen den TSV 1860 München.

Verehrung über den Tod hinaus

Haller nach seiner Rückkehr

Ende 2006 erleidet Haller einen schweren Herzinfarkt, später erkrankt er an Demenz und Parkinson. Am 11. Oktober 2012 stirbt er in seiner Heimatstadt. Tags darauf gedenkt die Deutsche Nationalmannschaft ihm mit einem Spiel in Trauerflor. Am 18. Oktober 2012 wird Haller auf dem Augsburger Nordfriedhof beigesetzt, unter den Trauernden sind auch zahlreiche prominente Fußballspieler.

Reaktionen auf Hallers Tod

Oliver Bierhoff (Manager der Nationalmannschaft)

"Aus meiner eigenen Zeit in Italien weiß ich, dass Helmut Haller auch dort verehrt wurde. Er hat international viel für das Ansehen Deutschlands und der Nationalmannschaft getan, für die er von 1958 bis 1970 gespielt hat. Wir werden ihn nicht vergessen."

Jürgen Grabowski (ehemaliger Nationalspieler)

"Ein besonderer Spieler und ein wunderbarer Mensch, immer hilfsbereit. Als ich 1966 als junger Spieler mit zur WM durfte, war Helmut Haller einer der Matadoren. Ich muss sagen, ich habe das Glück gehabt, einige Jahre mit ihm verbringen zu dürfen."

Franz Beckenbauer (DFB-Ehrenspielführer)

"Die Nachricht vom Tod von Helmut Haller stimmt mich sehr traurig! Er war definitiv einer der besten Mitspieler, die ich je hatte!"

Uwe Seeler (DFB-Ehrenspielführer)

"Ich wusste, dass es ihm in letzter Zeit nicht mehr ganz so gut ging, insofern war ich vielleicht doch ein bisschen vorbereitet. Er war ein Spaßvogel, eine Frohnatur und unheimlich talentierter Fußballer."

Wolfgang Niersbach (DFB-Präsident)

"Helmut Haller gehörte zu den überragenden Persönlichkeiten des deutschen Fußballs. Unvergessen sind seine großartigen Leistungen - speziell bei der Weltmeisterschaft 1966. Über seine Arbeit für die Sepp-Herberger-Stiftung standen wir bis zuletzt mit ihm in Kontakt. Sein Tod macht uns sehr traurig."

Felix Magath (Trainer VfL Wolfsburg)

"Die WM-Finalisten von 1966 haben - zumindest bei uns Älteren - in Deutschland einen Stellenwert, wie nur noch die Weltmeister von Bern... Helmut Haller war Teil einer großartigen Mannschaft und Legende schon zu Lebzeiten. Er hat sich um den Deutschen Fußball mit Können und Herz, als Spieler wie als Mensch, verdient gemacht."

Helmut Sandrock (DFB-Generalsekretär)

"Helmut Haller hat mit seinem Auftreten auf und neben dem Platz viel bewegt. Bis zu seiner Erkrankung war er als Botschafter für die Sepp-Herberger-Stiftung sozial und gesellschaftlich engagiert. Er war ein Vorbild, dem der DFB ein ehrendes Andenken bewahren wird."

Willi Schulz (ehemaliger Nationalspieler)

"Wir haben ja drei Weltmeisterschaften zusammen bestritten. Ich muss sagen, Helmut Haller war ein begnadeter Fußballer, ein großartiger Techniker. Das zeigt auch die Tatsache, dass er einer der ganz wenigen ausländischen Fußballer war, die in Italien verehrt wurden. Außerdem war er auch im privaten Leben ein guter Kamerad und ein hochanständiger Mensch."

Peter Bircks (Aufsichtsratsvorsitzender des FC Augsburg)

"Wir haben heute vom Tod von Helmut Haller erfahren und sind in Gedanken bei seiner Familie. Helmut Haller war einer der größten Fußballhelden der Nachkriegsgeschichte und hat den Augsburger Fußball und Generationen von Fußballern geprägt."

Ezio Pascutti (ehemaliger Teamkollege in Bologna)

"Wir haben ihn immer den Neapolitaner genannt. Er war der größte Schelm."

Franco Causio (ehemaliger Teamkollege bei Juventus Turin)

"Er war ein echter Lehrer für mich, ein Vorbild. Er hat mir das Dribbling beigebracht. In der Serie A hat es wenige ausländische Spieler wie ihn gegeben."

Christian Hochstätter (ehemaliger Profi und Neffe von Helmut Haller)

"Er hat mir in meiner Karriere immer mit Rat und Tat zur Seite gestanden, er hat immer ein offenes Ohr gehabt. Er war ein lustiger und humorvoller Mensch, aber auch ein sozial engagierter Mensch. Die Leute werden ihn in positiver Erinnerung behalten. Er hat mich maßgeblich beeindruckt mit der Art und Weise, wie er gespielt hat."

Andreas Rettig (ehemaliger Manager FC Augsburg)

"Augsburg verliert seinen besten Fußballer aller Zeiten. Höchsten Respekt, wie sich seine Tochter Karin und sein Freund Sepp Fuchs um ihn gekümmert haben."

Kurt Gribl (Oberbürgermeister Augsburg)

"Auf keinen Fußballer unserer Stadt waren und sind die Augsburger so stolz wie auf Helmut Haller. Für uns Augsburger war und ist Helmut Haller ein Riesenidol. Er war ein Sympathieträger und eine herausragende Persönlichkeit, die für unsere Stadt und ihren Fußball steht."

Der "Blonde Engel" aus Augsburg

Bernd Schuster im Trikot des 1. FC Köln

Bernd Schuster beginnt seine Fußballkarriere 1971 beim SV Hammerschmiede Augsburg und wechselt 1976 zum FCA. Zwei Jahre später gibt er sein Debüt in der Fußball-Bundesliga beim 1. FC Köln. Im Mai 1979, beim 3:1-Sieg Deutschlands gegen Irland, spielt Schuster zum ersten Mal in der Nationalmannschaft. Nach 61 Bundesligaspielen und zehn Toren für die Kölner wechselt der "Blonde Engel" im Sommer 1980 nach Spanien zum FC Barcelona.

Nach acht erfolgreichen Jahren bei Barca unterschreibt er beim Erzrivalen Real Madrid, 1990 folgt der Wechsel zu Atlético Madrid. 1993 kehrt er nach Leverkusen in die Bundesliga zurück, wo er bis 1996 spielt, ehe er bei den UNAM Pumas in Mexiko-Stadt seine Spielerkarriere ausklingen lässt.

Große Spieler und Meistertrainer

Meistertrainer aus Augsburg: Armin Veh

Auch weitere bekannte Bundesliga-Stars starten ihre Karriere in Augsburg. Darunter finden sich so bekannte Namen wie Fritz Scherer (Vize-Präsident des FC Bayern München), Roland Grahammer, die 1990er-Weltmeister Raimond Aumann und Karlheinz Riedle, Christian Hochstätter, Dieter Eckstein und und und. Als Spieler und als Trainer ist auch Armin Veh in Augsburg tätig, den VfB Stuttgart führt er im Jahr 2007 zur Deutschen Meisterschaft.


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