Sie war Redakteurin im legendären Nachtstudio, Leiterin der Wissenschaftsredaktion und der Kultur. 1982 hatte sie das Amt der Hörfunkdirektorin übernommen, als erste Frau im Bayerischen Rundfunk! Am 14. Juni 2021, wenige Monate nach ihrem 100. Geburtstag, ist Gustava Mösler verstorben.

Den Bayerischen Rundfunk betrachtete sie immer - auch bis zu ihrem Tod - als ihre Heimat. Unabhängigen Journalismus sah die ehemalige Hörfunkdirektorin als höchstes Gut.

"'Da muss man sich auch mal was trauen!', ist ein Satz, den ich häufig von ihr hörte", berichtete uns ihr Sohn Thomas.

Dass sie Anfang der 1950er-Jahre als Journalistin zum Rundfunk wollte, lag an der Aufbruchstimmung damals, erzählt Gustava Mösler: "Da fing ja eine neue Zeit an, Gott sei Dank! Die Freiheit und die Unabhängigkeit. Bei all dem wollte ich mitarbeiten." Anfangs habe sie nur einfache Aufgaben ausgeführt, habe Bänder getragen und durfte auch mal einen Knopf drücken. Dabei blieb es aber nicht.

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1960er-/70er-Jahre Gustava Mösler im Urlaub auf Helgoland. Sie wurde 1920 auf der Insel geboren.

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Gustava Mösler kam zu Gerhard Szczesny in das "Nachtstudio", prägte die Sendung lange Jahre und wurde in den 70er-Jahren Leiterin der Wissenschaftsredaktion. Ihre beste Zeit, wie sie im Interview mit BR-Redakteurin Ursula Zimmermann erzählt. 1980 berief man sie zur Hauptabteilungsleiterin Kultur und ab 1982 übernahm Gustava Mösler als erste Frau in der ARD das Amt der Hörfunkdirektorin. Und die männlichen Kollegen? "Die waren natürlich dagegen. (…) Ja, sie mussten es dann akzeptieren, aber gerne haben sie das nicht getan."