BR-Magazin-Tipp: Kultur Literatur aus der Hölle
Sendungen zum 70. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Dachau
"Die alte Erde steht noch, und der Himmel wölbt sich noch über mir!" Mit diesem Goethe-Wort beginnt das Tagebuch des niederländischen Journalisten, Kritikers und Übersetzers Nico Rost. Rost verbrachte 319 Tage im KZ Dachau. In sein heimlich geführtes Tagebuch schreibt er seine Erlebnisse und seine Gedanken über deutsche Literaten. Seine Lage- und Lagerberichte sind das Zeugnis eines freien humanistischen Geistes, dessen Heimatlosigkeit im Rückblick auf das 20. Jahrhundert vorgegeben scheint. Achim Höppner liest aus Rosts Aufzeichnungen.
Rost war nicht der einzige KZ-Insasse, dem die Literatur Halt bot. In den "radioTexten" am 21. April werden Gedichte von ehemaligen Häftlingen vorgetragen, die Dorothea Heiser dank jahrelanger Recherchen unter dem Titel "Mein Schatten in Dachau. Gedichte und Biographien der Überlebenden und der Toten des Konzentrationslagers" mit dem Comité International de Dachau herausgebracht und kommentiert hat.
Für "Jetzt mal ehrlich" am 13. April ist Vivian Perkovic unterwegs in Dachau, einer Stadt, die teils noch immer nach dem richtigen Umgang mit der Vergangenheit sucht.