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BR-Magazin-Tipp: Kultur Erschreckende Wahrheiten

Christian Brückner liest aus George Orwells dystopischem Roman "1984"

Stand: 07.11.2014

Blick auf eine Szene während der Dreharbeiten in den Elstree-Studios in Großbritannien, in der Menschen von "1984" in uniformer Kleidung in einer Werkskantine sitzen. Der 1955 gedrehte utopische Film nach der Romanvorlage des Schriftstellers George Orwell schildert das Leben in einem total von der Regierung beherrschten Staat, in dem kein Leben außerhalb der vorgeschriebenen Normen möglich ist. Jeder wird ständig beobachtet:"Big Brother is watching you!". | Bild: picture-alliance/dpa

Der Schriftsteller, Journalist und Kritiker George Orwell schrieb seinen Roman "1984" Ende der 40er-Jahre unter dem Eindruck von Diktatur und Zweitem Weltkrieg. Für den Titel vertauschte er die Ziffern des Entstehungsjahrs: 1948 wurde zu 1984. Im Jahr 1984 erlebte der Roman eine spektakuläre Renaissance und wurde in zahllosen Leitartikeln mit der Wirklichkeit verglichen. Das ist Literaturgeschichte.

30 Jahre später, 2014, im Jahr der Enthüllungen über die NSA, ist Orwells Zukunftsvision immer noch beeindruckend aktuell. Bildschirme, die gleichzeitig senden und aufzeichnen? Allgegenwärtige Verkabelung, Dauerberieselung, Fernsteuerung? Wer heute "1984" liest, entdeckt neue Parallelen, neue Schnittmengen mit der Geschichte des Wynston Smith, der im Ministerium für Wahrheit arbeitet und versucht, die Sprachregelungen und totalitären Vorgaben des Systems zu unterlaufen, indem er ganz anachronistisch ein Tagebuch führt. "Offline" würde man heute sagen, aber das Wort gab es in der heutigen Bedeutung damals natürlich noch nicht.

Gelesen werden drei Auszüge aus "1984" von Christian Brückner. Start der klassischen Lesung in der Sendung "radioTexte am Donnerstag" ist am 20. November, Teil 2 folgt eine Woche später, Teil 3 dann am 4. Dezember 2014.


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