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BR-Magazin-Tipp: Sport Schiedsrichter unter Druck

Lebenslinien über Babak Rafati

Stand: 20.11.2015

Babak Rafati | Bild: BR/Angelika Lizius

Fast wäre er an seinem Perfektionismus zerbrochen: Babak Rafati, der erste Bundesliga- Schiedsrichter mit Migrationshintergrund. In den ersten Lebensjahren in Teheran aufgewachsen, kommt er mit sechs Jahren mit seinem Vater nach Deutschland. Schon als Kind lernt Rafati: Er muss stark sein, wenn er geliebt werden will. In seiner Freizeit spielt er Fußball, der Sport verstärkt sein Leistungsdenken und seine hohen Ansprüche an sich selbst. Rafati träumt von einer Profikarriere. Als er merkt, dass sein Talent dafür nicht ausreicht, beginnt er parallel zwei Ausbildungen: eine zum Schiedsrichter und eine zum Bankkaufmann. Als Schiedsrichter legt Rafati eine steile Karriere hin. 2005 pfeift er in der Bundesliga, drei Jahre später international als FIFA-Schiedsrichter. Doch der Druck ist groß, zu groß. Immer häufiger hat Rafati Schmerzen und macht trotzdem weiter. Irgendwann wird jede Partie zur Qual. Ihm unterlaufen spielentscheidende Fehler. Ein Sportmagazin kürt ihn drei Mal zum schlechtesten Schiedsrichter des Jahres. Ende 2011 sieht Rafati nur noch einen Ausweg. Er versucht, sich umzubringen. Gerade noch rechtzeitig wird er gefunden. Regisseurin Angelika Lizius porträtiert in den „Lebenslinien“ diesen ungewöhnlichen Schiedsrichter.


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