BR-Magazin-Tipp: Musik Hopfen und Malz
Satirische Vergärung des bayerischen Grundnahrungsmittels
Die Theorie, das Bier sei eine Erfindung der Bayern, ist ebenso unhaltbar wie Fredl Fesls Behauptung, die alten Ägypter hätten mit den "Bieramiden" die ersten großen Bierkeller errichtet. Fakt ist: Bier genießt in Bayern eine besondere Stellung. Es ist Grundnahrungsmittel, Kulturgut und Identifikationsobjekt, wie der österreichische Kabarettist Severin Groebner beobachtet. "In Bayern trinken wir das Bier seit Jahrtausenden und zwar aus kultureller Verantwortung heraus", ergänzt Gerhard Polt. "Wir sind stolz, eine Religion zu haben, die das Bier nicht verbietet, sondern sogar selbst braut." Die "radioSpitzen" treffen durstige Zweifler und redselige Bierstüberl-Existenzen, sprechen mit Satirikern, die sich ihr Publikum schön trinken, und solchen, die nur mithilfe einer hopfenhaltigen Inspirationsquelle zu tieferen Gedanken vordringen. Nicht zuletzt gibt es Künstler wie Jochen Malmsheimer vom Duo "Tresenlesen", die Trinken als harte Arbeit begreifen: "Das Bier muss in einem ewigen Kreislauf herangeschafft und wieder beseitigt werden. So wird nicht zuletzt deshalb getrunken, weil die Brauereien unausgesetzt leere Flaschen benötigen."