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Bruno Aulich Ein Leben für die Musik im Rundfunk

Fast 60 Jahre lang - seit Beginn des Rundfunks 1929 bis in die 1980er Jahre - widmete sich Bruno Aulich als Moderator und Autor der Musik im Hörfunk. Zunächst bei den Vorläufern des Bayerischen Rundfunks und schließlich beim BR selbst.

Von: Historisches Archiv, Stefan Merl

Stand: 04.09.2023

Portrait von Bruno Aulich (1902-1987)
| Bild: R, Historisches Archiv

Die Anfänge der Musik im Rundfunk: Schallplattenkonzerte und Liveübertragungen

Nach dem Studium der Musikwissenschaft an der Münchner Universität kam Bruno Aulich bereits 1929 als Programm-Assistent zur „Deutschen Stunde in Bayern“. Als Ansager für Schallplattenkonzerte war er gewissermaßen einer der ersten Radio-DJs:

"Anfangs habe ich die Konzerte in dem kleinen Studio 5 selbst angesagt. Die längste Spieldauer […] waren 4 Minuten; dauerte die Ouvertüre länger, dann musste ich mit der Geschicklichkeit eines Eierkuchen-Bäckers die Platte umdrehen, die dadurch entstehende Pause mussten die Hörer in Kauf nehmen."

(Bruno Aulich)

Bald war Aulich zuständig für zahlreiche Inhalte des Programmbereichs Musik: Unterhaltungsmusik, Volksmusik, Opern oder Liveübertragungen, wie die der ersten Volkslieder-Preissingen der Bayerischen Rundfunk GmbH. 

Hörfunk in der NS-Zeit: Musik vom Reichssender München 

Nach der Gleichschaltung des Rundfunks durch die Nationalsozialisten arbeitete Bruno Aulich beim „Reichssender München“ im Referat Schallplattensendungen, wo er 1933 auch das Tanzorchester des Senders gründete. 

Bruno Aulich bei der Betriebsversammlung im Großen Sendesaal des Reichssenders München, nach 1933 | Foto: Walcher, Willy

In den Jahren 1936 bis 1945 war er Leiter der Abteilung Unterhaltung beim „Deutschlandsender“ sowie als musikalischer Berater der Reichssendeleitung tätig und später für das Musikprogramm aller deutschen Sender verantwortlich.

Nach 1945: Musiksendungen beim Bayerischen Rundfunk

Nach 1945 arbeitete Bruno Aulich freiberuflich als Komponist, Dirigent, Instrumentalist und Autor für mehrere deutsche Rundfunkstationen, bis er ab 1954 beim Bayerischen Rundfunk mit regelmäßigen Sendungen bekannt wurde. Hierzu zählte insbesondere die Musiksendung „Aus alten Notenbüchern“, eine Sendereihe, die Volksmusik aus vergangen Tagen präsentierte. Diese moderierte und gestaltete Aulich ab 1962 mehrere Jahrzehnte lang mit.

Insgesamt war Bruno Aulich rund 58 Jahre lang im deutschen Rundfunk tätig. Bruno Aulich starb am 24. Oktober 1987.


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