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Gleichschaltung des Rundfunks unter den Nationalsozialisten Instrument der Macht und Sprachrohr der NS-Propaganda

1934 als Reichssender München gleichgeschaltet, dient die ehemals "Bayerischer Rundfunk GmbH" von da an als Propagandainstrument der Nationalsozialisten. Personal und Programm stehen unter der unerbittlichen Überwachung des Propagandaministeriums unter Joseph Goebbels.

Von: Ursula Zimmermann, Unternehmenskommunikation, in Zusammenarbeit mit dem Historischen Archiv

Stand: 13.10.2023

Im Juli 1932 erlässt die neue deutsch-nationale Regierung unter Reichskanzler Franz von Papen "Richtlinien zur Neuordnung des Rundfunks". Damit stärkt die Reichs-Rundfunk-Gesellschaft ihren Einfluss. Der deutsche Rundfunk verliert seine Unabhängigkeit.

Obwohl die Nationalsozialisten noch nicht offiziell an der Macht sind, findet bereits eine Unterwanderung im Sender München statt. Am 9. Oktober 1932 schreibt Goebbels über die "Bayerischer Rundfunk GmbH": "Wir sind schon dabei, eine neue Personalliste für den Rundfunk aufzustellen für den Fall, dass wir über Nacht an die Macht kommen."

Dies geschieht am 30. Januar 1933, dem Tag der Machtergreifung: Adolf Hitler wird von Reichspräsident Paul von Hindenburg zum Reichskanzler ernannt.

Im März 1933 erfolgt unter Reichskanzler Adolf Hitler die Gleichschaltung aller deutschen Rundfunkgesellschaften. Am 1. April 1934 wird die "Bayerischer Rundfunk GmbH" aufgelöst und als Reichssender München in den nationalsozialistischen Einheits-Rundfunk eingegliedert.


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