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Erich Geiersberger Der Journalist für Agrarpolitik

Erich Geiersberger stand 30 Jahre für die Landwirtschaftssendungen im Bayerischen Rundfunk. Der kämpferische Journalist legte mit der Gründung des Maschinenrings auch den Grundstein für eine inzwischen weltweit arbeitende Organisation.

Von: Historisches Archiv, Sabine Ritter

Stand: 22.11.2023

Erich Geiersberger | Bild: BR/Historisches Archiv, Lindinger

Erich Geiersberger kam am 17. Mai 1926 in Taubenbach im Landkreis Rottal in Niederbayern zur Welt. Nach dem Abitur studierte er von 1948 bis 1951 in Weihenstephan an der Technischen Hochschule Agrarwissenschaften. Ab 1955 arbeitete er als Assessor im bayerischen Landwirtschaftsministerium und wechselte 1956 zur BayWa, wo er den Pressedienst aufbaute und 1958 den ersten Maschinenring gründete. Möglich war damit der Austausch von Arbeitskraft und Maschinen, was für die Landwirte enorme Einsparungen bedeutete. Landwirtschaftliche Betriebe wurden immer weiter mechanisiert, teure Geräte konnten sich kleine Unternehmen kaum leisten. Mit dem Maschinenring schlossen sich kleinbäuerliche Familienunternehmen zusammen und finanzierten so gemeinsam moderne Landtechnik.

Kritik an Landwirtschaft und Agrarpolitik

1959 übernahm Erich Geiersberger die Leitung der Landfunkredaktion beim Bayerischen Rundfunk. Er etablierte Sendereihen wie "Auf frischer Tat", "Echolot" oder "Wie weit ist's von der Hand zum Mund" in denen er auf Umweltprobleme, übertriebene Düngung und die Folgen der subventionierten Landwirtschaft aufmerksam machte. Mit seinen Sendungen machte er sich nicht nur Freunde, Kritik kam oft vom Bayerischen Bauernverband, den er in seinen Sendungen regelmäßig kritisierte. Ebenso nutzte er den Landfunk, um auf die Idee des Maschinenrings aufmerksam zu machen.

Zum Hörfunk kommt das Fernsehen 

Aufkleber von Landfunk und Unser Land, 1987

 1964 übernahm Geiersberger zusätzlich die Leitung der Redaktion "Unser Land" im Fernsehen. In Sendungen wie "Gesehen, diskutiert" und der "Wunde Punkt" behandelte er wie auch im Hörfunk alle Fragen rund um Landwirtschaft, Natur und Umwelt. Geiersberger war nicht unumstritten, seine agrarpolitischen Thesen und Standpunkte waren der Zeit oft voraus und er sah und thematisierte Probleme, die Jahre später Realität wurden.

Abschied vom Landfunk

1991 ging Erich Geiersberger in den Ruhestand.

"Unter seinem Einfluss hat sich diese Abteilung zu einer bedeutenden publizistischen Institution entwickelt, die in allen agrarpolitischen Fragen Gehör und Anerkennung fand und als Ratgeber, täglicher Begleiter und Diskussionsforum von allen an der Landwirtschaft Interessierten geschätzt wird."

Udo Reiter, damals Hörfunkdirektor

Erich Geiersberger, 1990

Ein Abschied von allen Ämtern war es jedoch noch nicht. Geiersberger blieb bis 1992 Vorsitzender des Bayerischen Journalistenverbandes. Dort war er seit 1977 aktiv, gründete das Sozialwerk des Bayerischen Journalistenverbandes und gab den Anstoß zum Aufbau der Akademie der Bayerischen Presse. 1992 gründete der Journalist die "Senatspartei", die jedoch 10 Jahre später wieder aufgelöst wurde.

Am 16. April 2012 starb Erich Geiersberger in Allershausen.


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