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Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum! Sprech(er)stunden München und Finningen - Nachlese

Friedrich Nietzsche schrieb über Musik und komponierte auch selbst. Sein Zitat „ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum“ bildete das Grundmotiv für zwei gelungene Sprech(er)stunden am 25. und 26. Oktober im Münchner Funkhaus und im Pfarrstadel Finningen. Es gab Musik-Texte mit großer Bandbreite - von Reportage bis Lyrik, von Prosa bis zur Talkshow-Parodie – und natürlich eine Menge Live-Musik. Auch mit den Spendenerlösen wird dieses Mal ein Projekt unterstützt, das beeindruckend beweist, welche Kraft die Weltsprache Musik geben kann:

Von: Jerzy May

Stand: 01.11.2014

Ein Laienorchester in Kinshasa, der Hauptstadt der Demokratischen Republik Kongo, spielt mit klassischer Musik gegen die Härte des Alltags-Lebens in der 10-Millionen-Stadt an. „Kinshasa Symphony“, ein preisgekrönter Dokumentarfilm von Claus Wischmann und Martin Baer, porträtierte das Orchester vor vier Jahren – und hinterließ nachhaltigen Eindruck bei Christian Stach, Kontrabassist beim Symphonieorchester des WDR in Köln.

Hören Sie Michael Atzingers Bericht Kinshasa Symphony

Mit 20 Freunden und Kollegen, auch mit Musikerinnen und Musikern des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks, war er seitdem mehrmals in Kinshasa, um direkte Entwicklungshilfe zu leisten. Mit Einzel- und Gruppenunterricht, mit Proben und Vorbereitungen für anstehende Konzerte.

Zwei BR-Musikerinnen, Celina Bäumer und Christiane Hörr, haben bei der Sprecherstunde in München von ihren eigenen Erfahrungen in Kinshasa berichtet. Im Gespräch mit Martin Fogt schilderten sie als Augen- und Ohrenzeuginnen von den abenteuerlichen Bedingungen, aber auch von der großen Fantasie, sich von keinerlei Mangel einschränken zu lassen. Reißt eine Bass-Saite, bietet eben ein Fahrrad-Seilzug Ersatz.

Die Zusammenarbeit von Laien und Profis ist aber keinesfalls einseitig. Auch hier gibt es Austausch, wie Celina Bäumer eindrucksvoll schilderte. Besonders von der unendlichen Freude der afrikanischen Orchestermitglieder zeigte sie sich beeindruckt, die ihr ein neues Bewusstsein dafür gaben, den „schönsten Beruf der Welt“ zu haben.

Christiane Hörr demonstrierte das auch aktiv mit ihrem Ensemble, das in der Münchner Sprech(er)stunde für Live-Musik sorgte: Das Orange-String-Quartet inspirierte mit jazziger Kammermusik, die bestens zu groß projizierten Fotos aus Kinshasa passte.

Michael Atzinger las zu Beginn des München-Abends Reisebeschreibungen aus dem Kongo. Schnell wurde klar: „Freude schöner Götterfunken“ ist dort - unter widrigen Bedingungen – besonderer Balsam für die Seele.
Die weiteren Musik-Texte hielten bei beiden Veranstaltungen aber auch wertschätzende „Spötter-Funken“ bereit, heiter-ironisch vorgetragen von Gudrun Skupin, Christian Schuler, Michael Schneider, Katja Schild, Jerzy May, Petra Mörk und Florian Schrei. (Detailliertes Programm siehe Kasten)

Der Pfarrstadel in Finningen ist zwar wesentlich kleiner als das Studio 1 im Münchner Funkhaus,… die Stimmung war aber genauso gut, der Austausch zwischen Akteuren und Publikum genauso intensiv.

Die Begeisterung für Musik zeigten dort Schülerinnen und Schüler der Musikschule Neu-Ulm in unterschiedlichen Besetzungen: Blechbläser- und Akkordeon-Quartette, Solo-Akkordeon und Solo-Gitarre waren geboten, mit Facetten, die von barocken Klängen bis zum Jazz reichten. Mittendrin der junge Kaplan Raphael Steber, der sich mit einer Improvisation über den Psalm 101,1 „Dir o Herr will ich spielen“ von seiner rockigen Seite zeigte.

Das Sprecher-Ensemble bedankt sich besonders für den herzlichen Empfang in Finningen und den gemütlichen Ausklang bei einem gemeinsamen Essen.

Vielen Dank für die großzügen Spenden

Großen Dank an Alle, die sich von diesen beiden musikalischen Sprecherstunden zur Unterstützung des Orchesters in Kinshasa animieren ließen - es wurde großzügig gespendet: Aufmerksamkeit, Freude und Geld.
Insgesamt kamen an beiden Abenden (aufgestockt und aufgerundet) 3.300 Euro zusammen!

Frei nach einem berühmten Roman- und Film-Zitat kann die Eine oder der Andere jetzt womöglich sagen: „Ich habe eine Bass-Saite in Afrika“.
Die musikalische Freude darüber, wirkt auch „jenseits“ davon. Ver-SPROCHEN!

Das detaillierte Programm der Lesungen

25.10. – Studio 1, Funkhaus München

Orange String Quartet | Bild: Orange String Quartet

Sprech(er)stunde München:
"Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum!"

Den musikalischen Kontrapunkt setzte das orange string quartet:
Marije Grevink und Stefan Kalmer (Violine), Christiane Hörr (Bratsche) und Alex Haas (Kontrabass)

Die gespielten Stücke
Solomon Linda/Alex Haas (Arr.): The Lion sleeps tonight
Alex Haas: Dear Mr. Graves
Alex Haas: The greatest Loffsong ever wrotten
Alex Haas: Der Zauberer von Toporu
Wolfgang Lackerschmid: One more Life
Motörhead/Alex Haas (Arr.): Overkill

Die mitwirkenden Sprecher und ihre Texte in München

Moderation

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Nicola Lecca:
Hotel Borg (Ausschnitt)
.
C. Bertelsmann Verlag. München 2007

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Alfred Polgar:
Gesang mit Komödie.

In: Alfred Polgar: Das große Lesebuch (Hrsg. Harry Rowohlt). Kein & Aber Verlag. Zürich 2003

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Andrea Böhm: Gott und die Krokodile. Eine Reise durch den Kongo.
(Ausschnitt)
Pantheon Verlag. Münnchen 2011

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Mark Twain:
Wagnermusik.

In: Mark Twain, Meistererzählungen. Diogenes Verlag. Zürich 1990

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Jerzy May:
Bla-Bla-Musica.


Unveröffentlichtes Manuskript

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Veranstaltungsort war das Studio 1 des Bayerischen Rundfunks.
Rundfunkplatz 1, 80335 München

Beginn war um 19 Uhr.

Der Eintritt war frei. Die Mitwirkenden traten ohne Gage auf und sammelten Spenden zugunsten des o.g. Musikprojekts in Kinshasa.

26.10. – Pfarrstadel Finningen (Neu-Ulm)

"Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum!"
Sprech(er)stunde im Rahmen der "Finninger Kirchbergkonzerte"

Außenansicht der Musikschule Neu-Ulm in der Dämmerung | Bild: Musikschule Neu-Ulm

Für die musikalische Umrahmung sorgten Jugendliche der Musikschule Neu-Ulm:

Blechbläserquartett
Ian Richter, Linus Miecznik (Trompete), Luisa Häußler, Elisabeth Rüd (Posaune):
Henry Purcell: Trumpet Tune
Hubert Meixner: Intrade
André Waignein: Divertissement

Akkordeon
Maximilian Bosch, Martin Lehle und Samuel Wagner
Hans-Günther Köln: Technokkata
Bogdan Dowlacz: Robotertanz
Tillo Schlunck: Der gestiefelte Kater

Gitarre
Daniel Nezambadi, Kaplan Raphael Steber
Dir, o Herr, will ich spielen (Psalm 101,1/eigene Improvisation )
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Die mitwirkenden Sprecher und ihre Texte:

Moderation

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Patrick Süskind:
Der Kontrabass (Ausschnitt)
Diogenes Verlag. Zürich 1984

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Alfred Polgar: Gesang mit Komödie.
In: Alfred Polgar: Das große Lesebuch (Hrsg. Harry Rowohlt). Kein & Aber Verlag. Zürich 2003
Heinz Erhardt: Die Sängerin.
In: Das große Heinz Erhardt Buch. Lappan Verlag. Oldenburg 2009

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Wolfgang Hildesheimer: Das Gastspiel des Versicherungsagenten.
In: Lieblose Legenden. Bibliothek Suhrkamp 1983

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Mark Twain:
Wagnermusik.

In: Mark Twain, Meistererzählungen. Diogenes Verlag. Zürich 1990
Wilhelm Busch, Gemartert.
In: www.wilhelm-busch-seiten.de/gedichte/letzt10.html

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Jerzy May:
Bla-Bla-Musica.


Unveröffentlichtes Manuskript

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Veranstaltungsort war der Pfarrstadel Finningen.
St.-Mammas-Weg 16, 89233 Neu-Ulm.

Beginn war um 17 Uhr.

Der Eintritt war frei. Die Mitwirkenden traten ohne Gage auf und sammelten Spenden zugunsten des o.g. Musikprojekts in Kinshasa.

Weitere Informationen zu den Kirchberger Konzerten auf der Website der Pfarrei


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