Weihnachten. Die Zeit voller Zeichen, kleiner Wunder und manchmal auch die Zeit der großen Überraschungen. Die Lesung im Kurhaus von Scheidegg im Westallgäu bot eine solche Überraschung. Trotz vereister Straßen machten sich erstaunlich viele Interessierte auf den Weg, um die Sprech(er)stunde zu erleben und damit das Benefiz-Projekt "Sternstunden" für Kinder in Not zu unterstützen.

Ein vertauschtes Kind, die schwäbische Weihnachtsgeschichte und ein Bernhardiner

Der erste Sprecher an diesem Abend war Michael Schneider. Er hatte für das Publikum "Das vertauschte Weihnachtskind" von Victor Blühten vorbereitet.

Mit der Geschichte "Hilfe die Herdmanns kommen" von Barbara Robinson ließen Petra Mörk und Michael Atzinger das Weihnachtswunder in der sprachlich groben Welt der Unterprivilegierten wundersam ankommen.

Yvonne Hummel beschwor die Kraft des Wünschens und die wahren Werte des Lebens in der Geschichte "Der Tausch" von Frank Weiser.

Silvie-Lisa Sperlich und Hubert Mulzer spielten eine Szene im alemannischen Dialekt aus dem Büchlein von Alfred Weitnauer "Die Heiligen Drei Könige im Schwabenland". Hier wurden mit intelligentem Humor und liebevoll überzeichnet einige charakterliche Eigenschaften der Allgäuer auf die Weihnachtsgeschichte übertragen.

Nach der Pause stellte uns Peter Veit in Erich Kästners Geschichte "Felix holt Senf" eine Familie vor, die von der Gestaltung des Weihnachtsabends als dem Fest der Liebe völlig überfordert ist.

Frank Manhold führte uns in die Weihnachtshölle des "Weihnachtsbernhardiners 2012" , eine Geschichte die der Kollege Peter Lersch verfasst hat.

Mit der Erzählung "Hermännles Weihnacht", die der Schauspieler Hubert Mulzer nach einer Jugenderinnerung des Illerbeurer Heimatpflegers Herrmann Zeller niedergeschrieben hat, wurde es wieder besinnlich. Hubert Mulzers einmaliger Vortrag im schwäbischen Dialekt tauchte den Saal nochmal in regionales Kolorit und ließ die Herzen höher schlagen, so dass danach alle in das Weihnachtslied "O, du fröhliche" einstimmten.

Ein gewinnbringender Abend

Ein weiteres Bonbon der Veranstaltung war eine Tombola, in der Bürgermeister Ulrich Pfanner viele Preise ausgeben durfte, die er von den Scheidegger Unternehmen erhalten hatte. Der BR stiftete dazu drei Digitalradios. So konnten manche Besucher neben vielen anregenden Gedanken auch ein Geschenk mit nach Hause nehmen.

Spenden zugunsten der Aktion "Sternstunden" und dem Seniorenprojekt in Scheidegg

Scheidegg ist einer der sonnenreichsten Orte in Deutschland und schaffte es, sich auch noch als spendenfreudigster Ort im bayerischen Sternstunden-Land zu präsentieren. In keiner anderen bayerischen Gemeinde wurde bei einer der Sprech(er)stunden bis jetzt so großzügig gespendet wie dort. Und das nicht nur vom Publikum des Abends. Auch viele Unternehmen haben sich an dem Projekt finanziell und durch Rat und Tat beteiligt. Im Rahmen der Veranstaltung kamen Spenden von insgesamt 5.711,47 Euro zusammen.
Davon gehen 4.711,47 Euro an die Aktion "Sternstunden" des Bayerischen Rundfunks, die Kinder in Not unterstützt. Weitere 1.000,- Euro leiten wir an den Förderverein Seniorenbetreuung in Scheidegg e.V..

Ein besonders großer Dank gilt: den Vorarlberger Kraftwerken, Liebherr Aero Space, der Firma Demmel, Holzer Druck und Papier, den engagierten Redakteuren vom "Westallgäuer" und dem Metallbau Toni Steinhauser, Herrn Schindler von den Paracelsus-Kliniken, Herrn Obenaus von den Panorama-Kliniken, der Gärtnerei Gerhard Sinz, Bürgermeister Ulrich Pfanner, Marie-Luise Schmitz und Berrit Brattge von der Kurverwaltung und Frau Kirchberger vom Kurhaus.
Sie alle, liebe Scheidegger, haben einen Stein im Brett bei den "Sternstunden" des Bayerischen Rundfunks. Den Sprechern und Moderatoren hat es sehr gut bei Ihnen gefallen.

Die mitwirkenden Sprecher im Portrait