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BR-Reform Mehr Qualität durch Trimedialität

Der Bayerische Rundfunk möchte die Qualität seiner Berichterstattung und den publizistischen Mehrwert für die Bürger weiter steigern. Alle Redaktionen von Hörfunk, Fernsehen und Online, die gemeinsam recherchieren und planen können, sollen in den nächsten 10 bis 15 Jahren in trimedialen Kompetenzzentren integriert werden.

Stand: 06.10.2011

Bayerischer Rundfunk | Bild: BR / Klaus Haag

Kräfte bündeln will der BR insbesondere im Bereich der Aktualität. Als erster Schritt wird ein Team aus den Bereichen Hörfunk, Fernsehen und Multimedia die Online-Nachrichtenseiten des BR gemeinsam gestalten.

Gemeinsames Nachrichtenzentrum

Langfristiges Ziel ist ein gemeinsames Aktualitätenzentrum von Fernsehen, Hörfunk und Online. In dieses werden auch inhaltlich nahestehende Fachredaktionen integriert, wie zum Beispiel der Sport. Die Zusammenarbeit an einem Ort verbessert den Informationsaustausch, fördert die gezielte und arbeitsteilige Recherche und ermöglicht dadurch Spielräume für eine noch umfassendere Hintergrundberichterstattung.

BR-Intendant Ulrich Wilhelm

"Der BR setzt damit seinen Kurs zur Stärkung des Qualitätsjournalismus gezielt fort. Wir wollen für die Bürger unseren Informationsservice und die Programmqualität weiter verbessern, indem Hörfunk, Fernsehen und Online, wo möglich, noch enger zusammenarbeiten. Es ist eine Kraftanstrengung, die durch das schnelle Zusammenwachsen im Internet notwendig wird und die sich lohnt."

Bislang sind Fernsehen und Hörfunk in München nach Standorten getrennt. Ob sich Freimann oder das Stadtzentrum (Funkhaus am Rundfunkplatz) langfristig besser als Standort für das gemeinsame Aktualitätszentrum eignet, soll 2012 entschieden werden. Dabei werden die Mitarbeiter intensiv einbezogen. An beiden Standorten wird festgehalten.

Die Einführung des Aktualitätszentrums macht Um- und Neubauten erforderlich. Der Sender kalkuliert, dass die Errichtung dieses Zentrums mit umfangreichen Planungs-, Bau- und Umzugsaktivitäten innerhalb von zehn Jahren realisiert werden kann.

Auch kurzfristig erreichbare, engere Kooperationen von Redaktionen werden derzeit mit den Mitarbeitern erörtert. Das trimediale Zusammenwachsen des Senders soll kontinuierlich voranschreiten. Ziel ist es, sich zügig auf den sich durch die digitale Revolution stark ändernden Medienmarkt mit neuen Nutzergewohnheiten einzustellen.

Vorläufige Bündelung in Freimann

Das nächste größere Etappenziel ist die vorläufige Bündelung ausgewählter Redaktionen und Programme in Freimann in etwa fünf Jahren. Dieser Schritt nach Freimann ist auch deshalb notwendig, weil im Funkhaus in den kommenden Jahren Sanierungsmaßnahmen anstehen, für die Redaktionen für längere Zeit ausgelagert werden müssten.

Durch die vorläufige Zusammenführung in Freimann können die betroffenen Mitarbeiter von Hörfunk und Fernsehen wertvolle Erfahrungen in der Zusammenarbeit sammeln, die einfließen bei der Ausgestaltung des endgültigen Aktualitätenzentrums.

Online-Bereich wächst bald mit Hörfunk und TV zusammen

Auf dem Weg zu trimedialen Einheiten wird auch der bisherige, an vielen Stellen noch separat aufgestellte Onlinebereich zunehmend integriert. Schrittweise sollen ab 2012 Online-Mitarbeiter direkt bei den Programm-Redaktionen angesiedelt werden. Viele Sender in Deutschland und Europa stellen sich ebenfalls trimedial neu auf.

Intensive Mitarbeiterbeteiligung

Der trimediale Prozess wird insgesamt in engem Austausch mit den Mitarbeitern und Gremien des BR geplant und gestaltet. Die Geschäftsleitung hat ihre Konzeption bereits dem erweiteren Ältestenrat des Rundfunkrates sowie dem Verwaltungsrat des BR vorgetragen. Intendant Ulrich Wilhelm hat am Donnerstag die Mitarbeiter des BR ausführlich über die Planungen informiert. Er unterstrich dabei, das Ziel des Prozesses sei die Steigerung der Qualität im Rahmen des öffentlich-rechtlichen Auftrages. Alle seien aufgefordert, mit ihren Ideen den zukunftsweisenden, trimedialen Prozess voranzutreiben.

Die erforderlichen Investitionen sind aufgrund anstehender, notwendiger Sanierungsmaßnahmen bereits teilweise eingeplant. Die Aufwendungen für zusätzliche Investitionen können so gestreckt werden, dass die jährliche Zusatzbelastung für den Sender zu verkraften ist und nicht zulasten der Qualität der Programme geht.


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