Geschichte des BR von A bis Z Rundfunktechnik - Radiogeräte
Mit dem Beginn des Rundfunks entstand in den 1920er Jahren eine komplett neue Industrie für Sende- und Empfangsgeräte. Während zu Beginn die Funktionalität im Vordergrund stand, stieg ab den 1930er Jahren die Bedeutung des Designs.
Nachfolgend stellt das Historische Archiv vier Objekte aus seiner Gerätesammlung vor. Knapp 300 Objekte, vom Nachbau eines Marmormikrofons über Volksempfänger, historische Messgeräte, Bandmaschinen bis zu einem MP3-fähigen DRM-Radio, sind vertreten. Aufbewahrt werden die Objekte in Ismaning.
Radio Days
Eines der ersten Massengeräte für den deutschen Radiomarkt war der Detektorempfänger OE 333 von Loewe. Mit einer Stückzahl von fast einer Million verkaufter Geräte ermöglichte es der seit 1926 vertriebene Ortsempfänger erstmals einer breiteren Masse, das neue Medium Radio zu empfangen.
Der Akkord Pinguin U57 im Schlangenlederdesign von 1956/57 war noch ein Röhrenradio. Erst in den 1960er Jahren setzten sich zunehmend die Transistorradios durch. Gerade im Kompaktbau hatten sie aufgrund der kleineren und stromsparenden Bauteile erhebliche Vorteile.
Oberschichtfernsehen
Mitte der 50er Jahre war ein Fernseher noch ein Luxusgegenstand. Der hier abgebildete Fernseher kostete im Produktionsjahr 1956 stolze 1.278 DM und der durchschnittliche Bruttolohn einer Arbeitnehmerfamilie lag bei knapp unter 500 DM. Deswegen verwundert es nicht, dass dieses Gerät im Besitz eines Prominenten war: Heinz Rühmann.
Willy Brandt eröffnete 1967 auf dem IFA-Vorläufer „Große Deutsche Funkausstellung“ per Knopfdruck das Farbfernsehen auch in Deutschland. Der Knopf war allerdings nur eine Attrappe und das Bild wurde bereits vor dem Drücken umgeschaltet. Dennoch ließ sich das Farbfernsehen nicht aufhalten. Eines der ersten Geräte für die neue PAL-Technologie war der Telefunken PALcolor 708 St. In den USA war bereits zehn Jahre früher das Farbfernsehen eingeführt worden, allerdings in dem deutlich schlechteren NTSC-Verfahren.