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Münchner Sozialcourage-Medienpreis PULS und RESPEKT ausgezeichnet

Journalistische Beiträge, die "in hervorragender Weise soziales Handeln darstellen oder auf besondere Notsituationen oder Schicksale aufmerksam machen" – nach diesen Kriterien verleiht die Caritas München seit 2015 den "Münchner Sozialcourage-Medienpreis". Reportagen von PULS und RESPEKT (ARD-alpha) überzeugten die Jury.

Von: Claudia Gerauer (PULS), Ina-Maria Schaffer (Redaktion Lernen und Wissenslab)

Stand: 28.05.2019

Die Preisträger*innen des BR mit dem Caritas-Vorstand, (v. l.) Diözesan-Caritasdirektor Georg Falterbaum, Claudia Gerauer, Lisa Altmeier, Alexandra Reinsberg, Sebastian Meinberg, Thomas Schwarz (Vorstand Caritas), Christine Walter, Gerd Niedermayer, Ina-Maria Schaffer, Gabriele Stark-Angermeier (Vorstand Caritas) | Bild: Marcus Schlaf/Caritas München

1. Preis für PULS Reportage

"Alltag als Pfleger: Wie ist es, in der Altenpflege zu arbeiten?" – für diese realitätsnahe Reportage erhielt das Team um PULS Reporter Sebastian Meinberg - Lisa Altmeier, Alexandra Reinsberg, Kevin Ebert, Claudia Gerauer - den 1. Preis des Münchner Sozialcourage-Medienpreises der Caritas.

Alle finden ihn wichtig, aber kaum jemand will ihn machen – den Job von Altenpflegerinnen - und -pflegern. Die Gründe dafür sind vielfältig: schlechte Bezahlung, enormer Zeitdruck, Schichtarbeit und die ständige Konfrontation mit Krankheit und Tod. Doch angesichts einer alternden Gesellschaft und des Pflegenotstandes ist der Job wichtiger denn je.

"Mutige Themen und ambitionierter Journalismus gepaart mit innovativer Umsetzung und der Leidenschaft des gesamten Teams – eine unschlagbare Mischung, die der PULS Reportage nicht nur tolle Abrufzahlen bei YouTube beschert, sondern diese besondere Wertschätzung in Form der Auszeichnung durch den Caritasverband! Vielen Dank an alle Kolleginnen und Kollegen!"

Nadine Ulrich, Redaktionsleitung PULS

PULS Reporter Sebastian Meinberg begleitet den 28-jährigen Altenpfleger Sebastian Freidl einen Tag lang und übernimmt alle Aufgaben, die im Pflegealltag anfallen. Morgenroutine, Gebissreinigung, Intimwäsche – und das alles unter höchstem Zeitdruck. Doch durch die große Leidenschaft von Altenpfleger Sebastian Freidl für seinen Beruf, für den er sogar sein Studium geschmissen hat, lernt der Reporter auch die positiven Seiten des wichtigen Jobs kennen.

Laudatorin Gertrud Rogg, Referatsleiterin Medien beim Deutschen Caritasverband, erläuterte, was die Jury an der Reportage besonders beeindruckt hat:

"Mit schnellen Schnitten und häufigen Szenenwechseln geht es durch den Pflegealltag. Wunderbare Begegnungen finden statt. Mensch trifft auf Mensch. Mit echter Sozialcourage sind Autoren und Reporter an Vorurteile gegenüber der Altenpflege herangegangen und haben es mit ihrem 15-Minüter geschafft, diese Vorurteile abzubauen und die Freude am Pflegeberuf zu zeigen."

Laudatorin Getrud Rogg

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Alltag als Pfleger: Wie ist es, in der Altenpflege zu arbeiten? || PULS Reportage | Bild: PULS Reportage (via YouTube)

Alltag als Pfleger: Wie ist es, in der Altenpflege zu arbeiten? || PULS Reportage

"Jeder der vielen unterschiedlichen Preise und Auszeichnungen, die wir für unsere PULS Angebote in den vergangen Jahren erhalten haben, freut mich natürlich sehr, da sie die hervorragende journalistische Leistung, die tagtäglich von dieser jungen Redaktion erbracht wird, bestätigen. Insofern Gratulation an die Macherinnen und Macher, dass sie nicht nur in der Zielgruppe, sondern auch bei den Verleihern der Preise so gut ankommen."

Walter Schmich, Programmbereichsleiter BAYERN 1, BAYERN 3 und PULS

"RESPEKT" erhält 3. Preis

Die Sendereihe "RESPEKT – Demokratische Grundwerte für alle!" ist vergangenes Jahr im Zuge des neuen Programmschemas von ARD-alpha gestartet. "RESPEKT" will dazu beitragen, Demokratie, Grund- und Menschenrechte nicht nur als abstrakte Begriffe zu verstehen, sondern als Werte des gemeinschaftlichen Lebens.

In der prämierten 30-minütigen Reportage mit dem Titel "RESPEKT: Menschen mit Behinderung – Kampf um Teilhabe und Gleichberechtigung" versetzt sich Presenterin Sabine Pusch selbst in die Situation von Menschen mit Behinderung, steht zum Beispiel mit geschlossenen Augen – "blind" – an einer Ampel oder spielt Basketball im Rollstuhl.

Kombination aus Reportage und Erklärvideos

Der Film wurde in der Redaktion Lernen und Wissenslab unter der Leitung von Armin Olbrich produziert und von Anja Schäfer und Tobias Hübner redaktionell betreut. BR-Autorin Christine Walter übernahm die Regie für die Reportage-Teile. Erklärvideos von Gerd Niedermayer ("Was ist Behinderung?") und Ina-Maria Schaffer ("Zahlen und Fakten zu Menschen mit Behinderung") ordnen das Thema des Films in einen historischen, gesellschaftlichen und politischen Kontext ein, von Euthanasie im Nationalsozialismus bis UN-Konvention.  Die Grafik-Rubriken für "RESPEKT" entstehen in Zusammenarbeit mit den Teams von Multimedia Design (Leitung: Beatrix Rottmann) sowie Video- und Grafikdesign (Leitung: Jutta Borggräfe).

"Ich darf dem RESPEKT-Team ganz herzlich zu dieser Auszeichnung gratulieren. Das noch junge Format RESPEKT hat es in kurzer Zeit geschafft, dem wichtigen Thema Demokratie- und Wertevermittlung einen zentralen Platz im Bildungs- und Wissensangebot des Bayerischen Rundfunks zu geben."

Werner Reuß, Programmbereichsleiter Wissen und Bildung

Die Jury würdigte die Sendung als "modernen und feinfühligen Film". Bernhard Remmers, journalistischer Direktor der katholischen Journalistenschule ifp, hob in seiner Laudatio die gelungene Kombination von Reportage und Erklärvideos hervor:

"Der Film gibt drei jungen Menschen mit Behinderung ein Gesicht und trägt in bester journalistischer Tradition mit Zahlen und Infografiken zur Aufklärung bei. Er zeigt auf, dass Inklusion keine Einbahnstraße ist, sondern die Gesellschaft etwas zurückbekommt: Mehr Vielfalt, mehr Rücksichtnahme und mehr Menschlichkeit."

"RESPEKT wird rege von Schulen nachgefragt und dort intensiv eingesetzt. Zu jeder Sendung gibt es Begleitmaterialien für den Unterricht, die wir gemeinsam mit ISB und der Landeszentrale für politische Bildungsarbeit produzieren. Der Caritas Sozialcourage-Medienpreis ist für uns ein Ansporn, diesen Weg fortzusetzen."

Armin Olbrich, Redaktionsleitung Lernen und Wissenslab

Junge Zielgruppe im Blick

Beide preisgekrönten BR-Filme richten sich an ein junges Publikum. Mit dieser Auswahl aus insgesamt 38 Einreichungen setzt der Caritasverband der Erzdiözese München und Freising e. V. ein klares Zeichen: Er motiviert, sozial relevante Themen für junge Menschen journalistisch aufzugreifen.


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