Kurt-Magnus-Preis 2018 Wolfgang Kerler ausgezeichnet
Mit dem Kurt-Magnus-Preis der ARD 2018 sind am heutigen Freitag im Hessischen Rundfunk in Frankfurt vier junge Radiotalente ausgezeichnet worden. Den ersten Preis, dotiert mit 8.000 Euro, erhielt Tinia Würfel von Radio Bremen. Mit dem zweiten Preis (6.000 Euro) wurde Melanie Fuchs vom Norddeutschen Rundfunk (NDR) ausgezeichnet. Den mit jeweils 4.000 Euro dotierten dritten Preis teilen sich Dunja Sadaqi vom Hessischen Rundfunk (hr) und Wolfgang Kerler vom Bayerischen Rundfunk (BR).
Der Jury gehörten Heinz Sommer, Hörfunkdirektor beim Hessischen Rundfunk und Jury-Vorsitzender, Martin Wagner, Hörfunkdirektor des Bayerischen Rundfunks und Vorsitzender der ARD-Hörfunkkommission, sowie Jan Weyrauch, Programmdirektor bei Radio Bremen, an.
Preisträgerin Tinia Würfel
Tinia Würfel (32) aus Schwerin arbeitete schon während des Studiums der Kulturwissenschaft in Hildesheim als freie Mitarbeiterin für den NDR. Nach einem zweijährigen Volontariat bei Radio Bremen ist sie dort seit 2012 als Reporterin und Redakteurin tätig.
Die Jury beeindruckte besonders, wie Tinia Würfel neue Medien mit dem klassischen Radio in Verbindung bringt: "Es gelingt ihr besonders, die Vorzüge und Optionen des klassischen Mediums stets im Fokus zu behalten." Die Jury hebt dazu das crossmediale Großprojekt "#VoteLeFuck" hervor, bei dem Tinia Würfel die Stimmungen im Vorfeld der Frankreich-Wahl mit Blick auf die junge Zielgruppe analysiert und dargestellt hat. "Die Interaktion wird hier zum konstitutiven Element des Gesamtprojektes, ebenso wie die Mischung aus Porträts, Facebook-Live-Videos, Instagram-Stories und klassischen Reportageelementen.“ Auch Reporterstücke aus Island, zur #MeToo-Debatte oder zur politischen Entwicklung in Österreich beeindruckten die Jury.
Preisträgerin Melanie Fuchs
Melanie Fuchs (35) aus Bensheim studierte Kulturwissenschaft und Medien in Düsseldorf und anschließend Kulturjournalismus an der Universität der Künste in Berlin. Nach Stationen beim rbb-Kulturradio, der taz, Spiegel Online und Hitradio RTL begann sie 2013 als Redakteurin beim NDR, wo sie für das junge Programm N-Joy tätig ist.
"Melanie Fuchs ist maßgeblich an der Entwicklung von kreativen und innovativen Programmaktionen beteiligt, die direkt in der Lebenswelt junger Menschen verankert sind", begründet die Jury die Auszeichnung. Beispiele sind die mit dem Deutschen Radiopreis ausgezeichnete Aktion "Kopf hoch. Das Handy kann warten", die junge Menschen auf die Gefahren der Handynutzung am Steuer aufmerksam macht, oder das von ihr entwickelte und betreute Format "N-Joy. Eine Stunde, ein Leben", in dem Schicksale junger Menschen in Grenzbereichen vorgestellt werden.
Preisträger Dunja Sadaqi & Wolfgang Kerler
Die politischen Journalisten Dunja Sadaqi (30) und Wolfgang Kerler (31) konnten bei der Jury mit einer großen Bandbreite in der Themenauswahl und der formalen Gestaltung punkten: "Innovation und Kreativität sind für beide ebenso selbstverständlich wie die sichere Handhabung journalistischer Standards."
Die Frankfurterin Dunja Sadaqi studierte Online-Journalismus in Darmstadt und absolvierte anschließend ein trimediales Redaktionsvolontariat beim hr, für den sie seit 2010 tätig ist. Seit 2017 ist sie Junior-Korrespondentin im hr-Landtagsstudio Wiesbaden.
Wolfgang Kerler aus Nürnberg arbeitete während seines Studiums der Volkswirtschaft für verschiedene Radiosender, Agenturen und Online-Medien. Nach dem trimedialen Redaktionsvolontariat beim BR arbeitet er dort im Hörfunk, Fernsehen und für die Online-Angebote. Seit 2017 ist er trimedialer Korrespondent des BR im Hauptstadtstudio Berlin.
Kurt-Magnus-Preis
Der Kurt-Magnus-Preis der ARD wird in diesem Jahr zum 56. Mal vergeben. Die Auszeichnung für junge Journalistinnen und Journalisten der ARD-Rundfunkanstalten ist in diesem Jahr mit Geldpreisen im Gesamtwert von 22.000 Euro verbunden. Der Hörfunk-Nachwuchsförderpreis der ARD, einer der bedeutendsten Hörfunkpreise in Deutschland, wurde 1962 zu Ehren des Rundfunkpioniers Kurt Magnus in dessen Todesjahr gestiftet. Von 1948 an war er Vorsitzender des Rundfunkrats und von 1951 an des Verwaltungsrats des Hessischen Rundfunks.