Die Halbzeitbilanz von Radio Mikro Mini-München kann sich sehen lassen: Die rund 20 Jobs in der Redaktion und Technik sind jeden Tag im Handumdrehen vergeben. Und die Sendungen flutschen nur so durch den Äther: Musik, Nachrichten, Umfragen, Live-Schalten. Es ist alles dabei, wenn Radio Mikro Mini-München die Kinder von Montag bis Freitag über das Geschehen in der Spielstadt auf dem Laufenden hält: Wurde die Bank mal wieder überfallen? Welche Regelungen will die neue Oberbürgermeisterin einführen? Was halten die Mini-Münchner und Münchnerinnen vom Essen im "Gasthaus Fette Sau"?

Große Unterstützung durch BR

Das Sekretariat – wie überall das Herzstück der Redaktion: Hier werden die Mitarbeitenden eingestellt

Ausgestattet mit Mikrofonen und Laptops vom BR sowie einem Sendestudio mit großer Glasfront arbeiten die Mädchen und Jungen als Reporter, Moderatorinnen, Techniker, im Marketing oder als Assistenz. Wie das geht, zeigen ihnen auch dieses Jahr wieder Kolleginnen und Kollegen vom BR - direktionsübergreifend und mit großem persönlichen Einsatz. Andreas Knedlik, Bayern 2 Superuser (Produktions- und Technikdirektion) hat das Studio aufgebaut und weist die Techniker ein, Constanze Kieser und Doris Schleich von BR 24 (Programmdirektion Information) geben wöchentlich Nachrichtenworkshops und das Team der Redaktion Kinder (Programmdirektion Kultur), unterstützt von zwei Hospitantinnen der Ausbildungsredaktion (Intendanz), ist die tägliche Anlaufstelle für alle Fragen der Kinder rund ums Radiomachen.

Rollenwechsel in der Spielstadt

Und das lohnt sich. Die Begeisterung der Mini-Münchner für das Medium ist groß. Selbst ein Mikro in der Hand zu haben und schnell eine Umfrage zu machen, die dann kurz darauf gesendet wird - diese Erfahrung vergisst man nicht. So direkt und umfassend kommt der BR selten mit seiner jüngsten Zielgruppe in Kontakt. Vor allem nicht auf dieser Augenhöhe. Denn hier werden die Kinder nicht befragt und ausgefragt, sondern sind selbst die Fragenden und Gestalter ihres Programms. Dieser Rollenwechsel ist das wesentliche Merkmal der Spielstadtidee.

Die Magie von Mini-München

Mini-München ist auch im 45. Jahr seines Bestehens ein Riesenerfolg. Bei dem Ferienprogramm des Vereins Kultur & Spielraum können täglich bis zu 2.500 Kinder kostenlos mitspielen - an manchen Tagen reichen auch diese Plätze nicht aus und die Spielstadt muss wegen Überfüllung geschlossen werden. Dann bilden sich lange Schlangen vor dem Arbeitsamt. Denn alle Mini-Münchner und -Münchnerinnen haben nur ein Ziel: Einen Job ergattern und möglichst viele MiMüs verdienen. Das ist die Währung in Mini-München - hat man die in der Tasche kann man in der Wellness Oase entspannen, sich mit Schubkarrentaxis über das Gelände kutschieren lassen, ins Kino gehen oder in der Gärtnerei Blumen kaufen.

Manchmal wird’s ganz schön eng im Gläsernen Studio

Es ist eine Stadt für Kinder, die sie nach ihren Regeln leben und weiterentwickeln. Erwachsene schaffen nur den Rahmen und helfen jedes Mal wieder, dass dieser großartige Ort für drei Wochen lebendig werden kann. Doch das Spiel überdauert die Sommerferien - jeder und jede, die mal in Mini-München dabei war, behält dieses Erlebnis in positiver Erinnerung und erzählt noch Jahre später von den damals gemachten Joberfahrungen. Und mancher entdeckt vielleicht auch seinen Traumjob dort. So wie Tim, der Bayern 2 Radiomikro gemailt hat: "Ich habe bei Mini-München bei Radio Mikro gearbeitet und Euch kennengelernt. Es hat mir richtig Spaß gemacht, deshalb wollte ich mich bewerben als Studiokind."