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PRIX JEUNESSE INTERNATIONAL 2024 Ein erfolgreicher Wettbewerb

Der PRIX JEUNESSE INTERNATIONAL feierte in diesem Jahr sein 60-jähriges Jubiläum. Mehr als 300 internationale Kinderfernsehschaffende kamen für einige Tage im Bayerischen Rundfunk zusammen. Sie schauten Wettbewerbsprogramme aus aller Welt an, diskutierten über Qualitätsstandards und wählten die besten Produktionen aus. Krönender Abschluss war eine feierliche Gala im Alten Rathaus in München mit Preisverleihung.

Stand: 31.05.2024 | Archiv

Fernsehpreis: Prix Jeunesse International 2024

Der PRIX JEUNESSE wurde 1964 vom Bayerischen Rundfunk zusammen mit Vertretern der Landeshauptstadt München und des Freistaats Bayern gegründet. Im Laufe seiner 60-jährigen Geschichte entwickelte er sich zur wichtigsten Plattform weltweit, um Qualität im TV-Programm für Kinder und Jugendliche zu diskutieren und voranzubringen. Der Wettbewerb findet alle zwei Jahre statt.

Die Preisverleihung bildet den Abschluss einer inspirierenden Woche. Die Besonderheit beim PRIX JEUNESSE INTERNATIONAL: Es gibt keine Jurys, die hinter verschlossenen Türen tagen. Die Festivalteilnehmenden aus aller Welt stimmen gemeinsam über die Gewinnerprogramme ab.

Insgesamt 406 Fernsehbeiträge aus 51 Ländern eingereicht

Bei der diesjährigen, bereits 31. Auflage des Festivals wurden insgesamt 406 Fernsehbeiträge aus 51 Ländern von Fernsehsendern und Produktionsfirmen zum Wettbewerb eingereicht. Eine international besetzte Vorauswahljury hatte schon im Januar 84 Programme für die Endrunde bestimmt.
Die Bandbreite der Sendungen in den sechs Hauptkategorien Fiktion/Non-Fiktion bis 6 Jahre, Fiktion/Non-Fiktion 7 - 10 Jahre und Fiktion/Non-Fiktion 11 - 15 Jahre umfasst alle Genres, die das Kinderfernsehen zu bieten hat: Von Comedyformaten über Drama und animierte Actionserien bis hin zu Dokumentationen und Wissenssendungen.

Auch thematisch waren die diesjährigen Finalprogramme besonders vielfältig: Ausgrenzung, Rassismus, Machtmissbrauch, Gewalt und Tod kamen ebenso zur Sprache wie Freundschaft, Zusammenhalt, Geschlechtsidentität, körperliche Behinderung, Aktivismus und kultureller Austausch.

"Die Zahl der Teilnehmenden war etwas niedriger als in den Jahren vor der Pandemie. Gleichzeitig hat man gespürt, mit was für einer Freude und Wertschätzung die internationalen Fachleute in den direkten Austausch mit Kolleginnen und Kollegen aus aller Welt hineingegangen sind, mit was für einer Bereitschaft, einander zuzuhören und voneinander zu lernen. Die Offenheit füreinander und Begeisterung am Zusammenkommen war vom ersten bis zum letzten Festivaltag an ganz stark zu spüren – mir scheint, stärker als in den Jahren vor der Pandemie."

Kirsten Schneid, Projektkoordinatorin für den Prix Jeunesse

Zwei Hauptpreise für norwegisches Kinderfernsehen

Das norwegische Kinderfernsehen bekam dieses Jahr gleich zwei der begehrten Hauptpreise: In der Kategorie 11 – 15 Jahre/Fiktion überzeugte eine Episode der Serie Like Me, bei der es um die Gefühle, die Nervosität und die Anspannung von jungen Leuten bei ihren ersten sexuellen Erfahrungen geht. Eine weitere norwegische Drama-Produktion beeindruckte in der Alterskategorie 7 – 10 Jahre. Die Comedyserie Superhero Academy handelt von Erstklässlern in einem Internat für künftige Superheldinnen und -helden. Schnell wird klar: Selbst angehende Superheroes müssen sich mit den alltäglichen Herausforderungen des Lebens herumschlagen. Das ZDF ist an dieser Live-Action Serie als Koproduzent beteiligt.

Preise für asiatische Kinderprogramme

Die Gewinnder des Prix Jeunesse 2024

Auch asiatische Kinderprogramme waren beim diesjährigen PRIX JEUNESSE INTERNATIONAL äußerst erfolgreich. Die taiwanesische Dokumentation Having Fun in the Mountains über zwei Jungen, die sich ohne Begleitung von Erwachsenen an eine Bergtour wagen, gewann den ersten Preis in der Kategorie 7 – 10 Jahre/Non-Fiktion. Der japanische öffentlich-rechtliche Sender NHK beeindruckte bereits bei früheren PRIX JEUNESSE-Festivals mit seinen anspruchsvollen und gleichzeitig unterhaltsamen Bildungsprogrammen. In Mitateru-phose: Let’s change perspectives! werden Vorschulkinder spielerisch angeregt, Gegenstände auf eine nicht gewöhnliche Weise zu betrachten und damit ihre Vorstellungskraft zu erweitern.

Preise für den KIKA und das ZDF

Das deutsche Kinderfernsehen überzeugte ebenfalls: Das ZDF kann sich über zwei Preise für den erfolgreichen Animationsfilm Die Schnetts und die Schmoos freuen (Koproduktion mit Magic Light Pictures und BBC). Er handelt von den Freunden Grete und Bernd, die zu zwei verfeindeten Familien gehören und sich trotz aller Grenzen und Vorurteile ineinander verlieben. Die Familien haben keine Wahl und müssen ihre Differenzen überwinden - die prägende Botschaft dieses Films.

Der KiKA gewann den Preis für den besten Kurzfilm mit einer Episode der humorvollen Animationserie Animanimals der Trickfilm-Regisseurin und Autorin Julia Ocker. In der Serie, die ohne Sprache auskommt, erleben Tiere witzige und absurde Erlebnisse, die grundsätzlich in einem Happy End münden.

Prix Jeunesse 2024: Projektkoordinatorin Kirsten Schneid und links Moderatorin der Gala Carly Ciarrocchi

"Ich bin sehr glücklich über den Verlauf der Veranstaltung. Schon während der Festivalwoche und auch jetzt bekomme ich äußerst positive Rückmeldungen von Festivalteilnehmern, wie inspirierend die Festivalwoche für sie war. Eine südafrikanische Filmemacherin, die zum ersten Mal beim PRIX JEUNESSE INTERNATIONAL dabei war, schrieb: 'Das Festival hat mir gezeigt, dass ich mich nicht hilflos fühlen muss, wenn ich Inhalte für Kinder produzieren will. Das Schauen der vielen Festivalprogramme, die Teilnahme an den Diskussionsrunden und das Kennenlernen von unglaublichen Menschen haben mir geholfen zu erkennen, dass ich bereits die Kraft habe, Projekte zu starten, von denen ich geträumt habe.'"

Kirsten Schneid


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