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In Krisenzeiten Versorgungssicherheit über klassische Rundfunknetze

Aktuell wird in den Medien die Sorge geäußert, die mit der aktuellen Corona-Krise stark gestiegene Nutzung von Video-Streaming und Streamingdiensten könne das Internet überlasten und zu Ausfällen führen. Tatsächlich reduzieren große Anbieter wie YouTube oder Netflix gegenwärtig die Bildqualität ihrer Angebote von hochauflösend (HD) auf Standardqualität (SD), um die Datenmengen zu verringern. Klassische Rundfunknetze versorgen die Bevölkerung sicher und zuverlässig und entlasten mit ihren Angeboten gleichzeitig das Internet.

Von: Helwin Lesch

Stand: 24.03.2020

Ein Ethernet-STecker liegt auf dem Ende eines Glasfaserkabels. Symbolbild Datennetze | Bild: picture-alliance/dpa

Für mögliche Engpässe ist nicht das Backbone, also die Auslastung der Netzknoten oder großen Fernverbindungen die Ursache: Ausschlaggebend für die von vielen Nutzern - z.B. als Abbruch, Ruckeln oder verlängerten Ladezeiten - beobachteten Einschränkungen sind vielmehr Engpässe bei der „letzten Meile“, also dem Zugang zu einem Wohnhaus oder Straßenzug, den sich die Nutzer untereinander teilen. Verstärkte Nutzung durch Home Office, also Mails, Verbindungen zum Firmennetzwerk oder Videokonferenzen, fällt dabei weniger ins Gewicht als die Bandbreitenbelastung durch Gaming und Videostreaming, die aufgrund der aktuellen Ausgangsbeschränkungen deutlich zugenommen hat.

Entlastung durch Rundfunknetze

Um die Bevölkerung mit Information aber auch Unterhaltungsangeboten zu versorgen, schafft der Empfang der Hörfunk- und Fernsehprogramme über klassische Rundfunknetze spürbare Abhilfe. Klassische Rundfunknetze wie Breitbandkabel, Satellit oder Antennenempfang basieren darauf, dass die Signale nur einmal gesendet und dabei gleichzeitig von beliebig vielen Hörern oder Zusehern ohne Beschränkungen der Bandbreite empfangen werden können.

Dagegen muss für jeden einzelnen Nutzer im Internet eine gesonderte Verbindung aufgebaut werden – und das kann zu Engpässen führen, besonders, wenn sehr viele Menschen gleichzeitig den Zugang nutzen. Wer die Angebote mit einem Smartspeaker oder SmartTV streamt, sorgt automatisch für zusätzliche Belastung im Netz.

Sicherheit bei Stromausfall

Zur Empfangsqualität kommt noch die Empfangssicherheit, die bei Verteilwegen wie dem Internet immer auch von der Stromversorgung entlang der Verteilsysteme, beispielsweise Leistungsverstärker, abhängt. Demgegenüber sind die großen Hörfunk- und Fernseh-Sendeanlagen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks mit Notstrom-Aggregaten für mehrere Tage gegen Stromausfälle abgesichert und werden in Krisenzeiten sorgfältig betreut: Kolleginnen und Kollegen der Senderbetriebe sichern gegenwärtig rund um die Uhr die Funktionsfähigkeit dieser Anlagen und damit die Versorgung der Bevölkerung mit aktuellen Hörfunk- und Fernsehprogrammen.

Generell für Krisensituationen ist empfehlenswert, im Haushalt zumindest ein batterie- oder akkubetriebenes Empfangsgerät für UKW, DAB+ oder DVB-T2HD vorzuhalten, das auch bei einem Stromausfall am Wohnort noch funktioniert. Für den Hörfunkempfang kann in diesem Fall auch das Autoradio genutzt werden.


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