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Mitmischen! Die Sendung Unsere Schüler-Talkshow - was für ein Aufwand!

Als Schülerinnen und Schülern eine eigene Fernsehsendung zusammen mit dem Bayerischen Rundfunk auf die Beine zu stellen!? Diese Chance konnten wir uns nicht entgehen lassen - und dabei haben wir viel gelernt über Medien, über den Bayerischen Rundfunk und auch über uns selbst.

Von: Emir Alic, Sara Flach, Amel Hamidovic, Erika Henning, Sandrine Lehmann, David Miskatovic, Louis Msechu, Nils Rudzinski, Sebastian Schwärzler und Paula Rehkopf, Noah Wahl (alle Schüler/innen am Gymnasium München Moosach)

Stand: 15.05.2024 | Archiv

Am Montag, den 29. April, kurz vor 14.00 Uhr war die Anspannung in der Aula des Gymnasiums München zum Greifen. 150 Schülerinnen und Schüler sowie zahlreiche Lehrkräfte warteten bereits im Publikum.

Jugendliche blicken auf ihr Handy: Soziale Medien beeinflussen unsere Meinungsbildung. | Bild: BR/Julia Müller zum Video mit Informationen Livestream Information und Manipulation im Netz Wer gewinnt den Meinungskampf auf Social Media?

Wie beeinflussen soziale Medien unsere Meinungsbildung? Um dieses Thema drehte sich eine Live-Diskussionssendung, die im Rahmen der Schülermedientage auf ARD alpha ausgestrahlt wurde. [mehr]

Das Lampenfieber war groß, besonders bei Paula, die als Moderatorin neben Franziska Eder auf dem Podium saß und bei Sebastian, der als weiterer Co-Moderator Stellung bezogen hatte und die eingehenden Onlinefragen bearbeiten sollte.

Aber auch als CvD, Kamerafrau, Licht- und Tontechniker, Onlineredakteur oder Kabelträger waren wir neben den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des BR auf unseren Positionen und fieberten darauf hin, dass es endlich losging.

Und dann kam das Signal aus dem Ü-Wagen, der vor der Schule in der Einfahrt stand – wir waren live auf Sendung bei ARD alpha!

"Information und Manipulation – Wer gewinnt den Meinungskampf auf Social Media?"

Seit September arbeiteten wir, elf Schülerinnen und Schüler aus der elften Klasse im Rahmen unseres P-Seminars an einem "Diskussionsformat von Jugendlichen für Jugendliche": So lautete die einzige Vorgabe unserer Lehrerin, Judith Bruniecki. Thema, Format, Publikumsbeteiligung: Zu allem sollten wir Ideen entwickeln.

In unseren Diskussionen merkten wir immer wieder, wie stark wir unsere Meinung zu aktuellen Themen über Soziale Medien bilden, teilweise ohne dass wir das selbst so richtig merken. Das waren die Fragen, über die wir immer wieder diskutierten: Wo informieren wir uns eigentlich? Wer hat die Meinungsmacht in den sozialen Netzwerken? Lassen wir uns manipulieren? Und welche Rolle spielen wir selbst dabei?

Schülermedientage & Mitmischen

Unsere Lehrerin fand, dass das Thema zu den Schülermedientagen passen würde, an denen der BR viele Journalistinnen und Journalisten an Schulen schickt.

Dieses Jahr sollten Jugendliche in einzelnen Redaktionen "mitmischen" – und die Möglichkeit bekamen nun auch wir, nämlich mit dem Team von "jetzt red i". Ab diesem Zeitpunkt kam Philip Naßhan regelmäßig zu unseren Sitzungen am Mittwochnachmittag. Jetzt konnten wir mit einem echten Medienprofi unsere Ideen diskutieren und weiterentwickeln. Das Projekt nahm Fahrt auf und wurde immer komplexer.

Wir wollen Danke sagen,

  • dass wir mit einem Partner wie dem Bayerischen Rundfunk zusammenarbeiten durften,
  • dass uns so viele Türen offen standen und wir uns so viel ansehen durften,
  • dass so viele Menschen im BR Lust hatten auf dieses Projekt und sich so viel Zeit genommen haben,
  • dass wir mit unseren Meinungen und Ideen immer ernst genommen wurden,
  • dass uns mit viel Geduld und Verständnis begegnet wurde,
  • dass es so professionell war und gleichzeitig immer entspannt,
  • dass wir auch mal unsere Komfortzone verlassen und etwas riskieren mussten,
  • dass sich jeder von uns mit seinen Interessen und Stärken einbringen konnte und sich ausprobieren durfte.


Vielen Dank! Vom P-Seminar des GMM

Unterthemen wurden festgelegt, mögliche Experten und Gäste recherchiert und angefragt, Vorgespräche und Interviews vorbereitet und der Drehort gesucht. Dabei lernten wir viele Berufe beim BR kennen.

Besonders Spaß hat uns zum Beispiel ein Workshop mit den Azubis für Mediengestaltung gemacht. Frank Sommer und Stefan Schäfer kamen mit einem Team, um den richtigen Drehort mit uns zu finden und mit der Technik-AG der Schule zu besprechen, was sie an Licht und Ton beisteuern könnten. Auch Mitglieder der Big-Band nahmen ihre Proben auf.

So zog das Projekt immer weitere Kreise - an unserer Schule und beim BR. Wir waren alle sehr aufgeregt, als Philip uns erzählte, dass ARD alpha nicht nur einen Livestream durchführen wollte, sondern einen Sendeplatz für uns freimachte mit begleitendem Onlineartikel, Ankündigung im Programm und einem Platz in der Mediathek. Jetzt wurde es ernst!

Endspurt

Zwischen den Faschings- und Osterferien stieg der Druck, aber wir hatten immer mehr Erfolgserlebnisse. Wir hatten endlich Zusagen bekommen von Prof. Reinemann, Kommunikationswissenschaftler an der LMU, und vom Bayerischen Digitalminister Fabian Mehring. Helene Reiner von der BR24 News-WG würde kommen und auch Lukas Pohland, der als Schüler einen Verein gegen Cybermobbing gegründet hatte, und Luca Barakat von Fridays for Future München. Das Podium konnte sich sehen lassen.

Mit Heike Eller-Spreider von "jetzt red i" arbeiteten wir am Ablauf der Sendung und Franziska Eder erklärte uns alles rund um die Moderation. Am Freitag vor der Sendung fingen wir mit dem Aufbau an und Sara und Sebastian gaben noch schnell ein Interview bei PULS. Wir hätten nie geahnt, was für ein Aufwand hinter einer Talkshow steckt! Und vielleicht war das auch gut so, denn so konnten wir in die Aufgaben hineinwachsen, immer gut begleitet von den Fachleuten des BR.

Mitmischen! Die Sendung: Information und Manipulation - Wer gewinnt den Meinungskampf auf Social Media?

"Jetzt weiß ich, was öffentlich-rechtlich bedeutet!"

Die Sendung verging wie im Flug und ohne größere Pannen. Vielleicht verpasste die Musik mal ihren Einsatz und Paulas Mikro musste unauffällig ausgewechselt werden. Aber die Diskussion war bis zum Schluss spannend.

Sechzig Minuten redeten wir mit den Experten über die Bedeutung von Social Media für unsere Generation, über die Verantwortung der Politik, über Prävention und die Notwendigkeit von Medienkompetenz.

Als schließlich nur noch Zeit für eine letzte Frage aus dem Publikum war, nutzte David, der ganz hinten als Kabelträger im Einsatz war, noch die Chance, um Fabian Mehring zu fragen, ob der BR nicht besser finanziert werden müsste, angesichts seiner hohen Bedeutung für Information und Bildung. Denn eins ist uns in den Monaten klar geworden: Was öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalten leisten.


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