Rund um die Bibel Garten in Schweinhütt
Von Bibelpflanzen haben die meisten schon einmal gehört. Viele haben auch mindestens eine davon im eigenen Garten. Aber wie die Bibel als Garten darstellen? So viel vorweg: es funktioniert! Und sogar a richtig gut, wie der Besuch im Bibelgarten Schweinhütt zeigt.
Hintergrund
Den Bibelgarten im niederbayerischen Schweinhütt gibt es seit 2010. Angelegt wurde er vom Gartenbauverein des Ortes. Das hat 3 Jahre gedauert. Denn wo heute ein wunderschöner Garten ist, war zuvor lediglich eine Wiese. Entstanden ist der Garten ehrenamtlich. Hauptverantwortlich war die damalige Vorsitzende des Gartenbauvereins. Gemeinsam mit dem zuständigen Kreisfachberater entwickelte sie das Konzept zum Bibelgarten. Dann kam die Bauzeit. Die ist so lang, weil alles hier ehrenamtlich und quasi nebenbei entstand. Wichtig in diesem Garten ist auch die Regionalität: alle Steine stammen aus der Umgebung, wurden gesammelt und hierher gebracht. Die Infotafeln hat ein örtlicher Metallbauer gestaltet, auch der ortsansässige Steinmetz und viele Künstler und Hobbykünstler halfen bei dem Projekt und konnten sich hier verwirklichen. Dieses riesige Engagement führte dazu, dass der Garten sich so präsentiert, wie er heute ist.
Der Garten
Im Bibelgarten von Schweinhütt kann man durch 25 Stationen der Bibel wandeln, teils aus dem Alten Testament, teils aus dem Neuen. Der Weg in den Bibelgarten führt durchs Paradies. Der Ort, an dem aus christlicher Sicht alles begann. Hier erschuf Gott die Menschen, die Tiere und die ersten Pflanzen. Mittendrin: der Baum der Erkenntnis, hier ein Apfel der Sorte ‘Gravensteiner‘. Neben dem Baum der Erkenntnis sorgen in Schweinhütt Kirschen und Quitten für paradiesische Zustände. Es gibt sogar einen kleinen Weinberg.
Der nächste Gartenraum ist einem anderen Abschnitt im Buch Genesis gewidmet: der Josefs-Geschichte: ein Bruderkonflikt voller Komplikationen, der viele Jahre später in der Sklaverei in Ägypten endet. Symbolisiert durch die Tonziegel.
Nach der Josefs-Geschichte geht es weiter mit dem Buch Exodus. Hier dreht sich alles um Moses. Eine Pflanzung aus Chinaschilf verkörpert das Nilufer, an dem Moses im Binsenkörbchen angeschwemmt wurde. Chinaschlif wird zwar nicht im Heiligen Buch erwähnt. Trotzdem weiß jeder sofort, auf welche Bibelstelle es sich bezieht.
Und genau darum geht es in diesem Garten: dem Besucher anhand von Pflanzen und Symbolen einen Spaziergang durchs Buch der Bücher zu ermöglichen. Der Rundgang durchs Alte Testament endet mit den 10 Geboten. Modern interpretiert, kurz und knapp zusammengefasst.
Der Weg durchs Neue Testament beginnt mit Mariä Verkündigung. Wer genau hinsieht, entdeckt den Engel, der der Rose als Symbol für Maria eine Stütze auf ihrem Weg nach oben ist. Ein Stück weiter: die Geburt Jesu. Im weiteren Verlauf des Gartens sieht man sich dann den verschiedenen Gleichnissen aus den Erzählungen Jesu gegenüber. Ergänzt mit Infotafeln, die die jeweiligen Bibelstellen zitieren.
Der See in der Mitte des Gartens hat gleich mehrfachen Bibelbezug. Er steht für das Rote Meer und für den See Genezareth. Und was wäre ein Bibelgarten ohne das letzte Abendmahl? Ein Judasbaum steht direkt neben der eingedeckten Holztafel. Dahinter: Zwölf Steinquader und die Attribute von Jesus und seinen Jüngern.
Ein karger Hügel mit einem großen Holzkreuz steht für Golgotha, den Ort, an dem Jesus Christus gekreuzigt wurde. Außerdem gibt es noch ein Felsengrab. Natürlich mit selbst gesammelten Steinen.
Wer den Bibelgarten in Schweinhütt einmal mit eigenen Augen sehen möchte, hat dazu ganzjährig Gelegenheit. Der Garten ist frei zugänglich.
Kontakt
Bibelgarten Schweinhütt
Kirchenstraße 10
94209 Regen