BR Fernsehen - Querbeet

Sabrina unterwegs Vögel im Winter

Sabrina Nitsche besucht heute Birgit Helbig in Abenberg im Landkreis Roth. Sabrina möchte wissen, was man jetzt im Winter für Vögel tun kann, was zum richtigen Vogelfutter dazugehört und wie ein vogelfreundlicher Garten aussieht. Brigit Helbig ist Referentin für Natur im Garten beim Landesbund für Vogelschutz in Bayern (LBV). In ihrem 3.000 Quadratmeter großen Naturgarten hat sie zahlreiche Futterstellen angelegt, an denen sich die Vögel im Winter bedienen können.

Stand: 13.02.2019 | Archiv

Vögel im Winter | Bild: BR

Was füttern?

Birgit Helbig achtet auf hochwertiges Futter. Billigmischungen enthalten häufig für Vögel wertlose Füllstoffe oder, im schlimmsten Fall, Samen der Beifuß-Ambrosie, die Allergien auslösen kann. Die in der Sendung selbst zusammengestellte Fettfuttermischung besteht aus Pflanzenfett, getrockneten Mehlwürmern, Vogelmüsli, Erdnussbruch und geschälten Sonnenblumenkernen. Das Verhältnis Fett-Zutaten beträgt 1:1.

Das Fett versorgt die Tiere mit Energie, die sie bei den eisigen Temperaturen der vergangenen Tage benötigen. Denn: In einer kalten Nacht können Vögel circa 10% ihres Körpergewichts verlieren. Diese Mischung lässt sich zu Knödeln formen oder direkt an die Stämme von Bäumen oder Sträuchern pinseln. Birgit Helbig füllt ihre Futterstellen bereits am Abend auf. So kommen die Vögel gleich am nächsten Morgen an die energiereiche Nahrung.

Wo füttern?

Birgit Helbig platziert ihre Futterstellen so, dass die Vögel einen guten Blick in die Umgebung haben, um sich bei Gefahr schnell in Sicherheit bringen zu können. Eine Hecke mit dornigen Sträuchern in der Nähe ist dafür ideal. Für Katzen und andere Räuber sollten die Futterstellen schwer zu erreichen sein. Ein um den Stamm gelegter Schlehenzweig beispielsweise verhindert, dass Katzen sich an einer Futterstelle im Baum zu schaffen machen. Damit die Vögel nicht im Futter sitzen und dieses so verschmutzen können, eignen sich Futtersilos. Wer auf konventionelle Vogelhäuschen setzt, sollte dieses täglich reinigen und das Futter am besten in einer Schale anbieten, die man regelmäßig mit heißem Wasser auswäscht.

Wichtiger als Füttern: der naturnahe Garten

Mit dem Vögel füttern rettet man keine Arten, sagt Birgit Helbig. Aber es kann dafür sorgen, sich mehr mit den Tieren zu beschäftigen, sie kennenzulernen und so auch einen engeren Bezug zur Natur zu bekommen. Wer Vögel in seinem Garten unterstützen möchte, sollte auf eine naturnahe und strukturreiche Gestaltung achten, mit einheimischen Sträuchern, Hecken oder Totholzhaufen. Birgit Helbig schneidet ihre Stauden zudem erst im Frühjahr zurück, damit sich samenfressende Vögel an ihnen bedienen und in den Stängeln Insekten überwintern können. Das Schnittgut wird nicht gehäckselt, sondern im Ganzen im Garten verteilt, etwa im Totholzhaufen. Der Einsatz von Gift ist in Birgit Helbigs Garten ohnehin tabu.

Kontakt:

Birgit Helbig
Freie Referentin für Natur im Garten
Dorfanger 14
91183 Abenberg
Email: birgit.helbig@yahoo.de

Portraits der Vögel die an die Futterstellen kommen, weitere Tipps zur Vogelfütterung und alles zum Thema Vogelschutz, finden Sie hier:

Hier finden Sie das Positionspapier des LBV zum Thema Vogelfütterung: