Vom Acker zur Artenvielfalt - Teil 5 Eine Blumenwiese entsteht
Auf einem Stück Maisacker hat Gaby Lindinger eine artenreiche Blumenwiese angesät! Doch damit nicht genug, sie will auch Nistmöglichkeiten für Insekten, Amphibien und andere Tiere schaffen. Nisthilfen, Totholzhaufen und vieles mehr hat sie bereits angelegt. Was jetzt noch fehlt, ist Wasser – so hofft sie noch weitere Tiere anzulocken.
Ein Blick zurück: Vom Maisacker zur Blumenwiese
Ein gutes Jahr Vorlauf hat es gebraucht, bis Gaby Lindinger im Frühjahr 2021 ein 400 Quadratmeter großes Stück Acker am Grundstücksrand ihres Gartens übernehmen konnte. Der Boden ist humusreich und fett. Seit Jahren immer gut mit Nährstoffen versorgt, damit der Mais gut wachsen kann.
Viele heimische Blütenpflanzen mögen lieber magere, durchlässige Standorte. Doch die gesamte Fläche abmagern, das geht nicht. Im Laufe der Jahre passiert das von alleine – davon ist Gaby Lindinger überzeugt. Zudem hat die Gärtnerin mit ihrem Lebensgefährten Franz Bachschneider bereits verschiedene Totholzhaufen angelegt und neue Samen gesammelt.
Infos zu Teil 1 – der Ansaat – gibt es hier:
Infos zu Teil 2 – dem Totholzhaufen – gibt es hier:
Infos zu Teil 3 – Wiesenkönig und Sensenkurs – gibt es hier:
Infos zu Teil 4 – Wiese mit der Sense mähen – gibt es hier:
Wasserfläche für Molche und Unken
In der Natur legen gerade seltene und bedrohte heimische Amphibien, wie Unken oder Molche, ihre Eier in stehende flache Gewässer ab. Häufig sind das Wegfurchen, in denen Regenwasser steht, Tümpel, Auenflächen oder auch Randgebiete von Teichen und anderen Gewässern.
Gaby Lindinger hat die Tiere schon häufiger in Ackerfurchen der Umgebung beobachtet – und genau so etwas möchte sie am Rand ihrer Blumenwiese. Dort, wo der Boden von Haus aus sehr schwer, bindig und lehmig ist. Denn Folie kommt zum Abdichten ihrer Ackerfurche nicht in Frage. Lehm und Tonreste sollen zum Einsatz kommen. Da die engagierte Gärtnerin in ihrer Freizeit auch töpfert, hat sie beim Händler nach „Resten“ gefragt, die fürs Töpfern nicht mehr geeignet sind, aber für ihr Projekt schon.
Knapp 1,5 Meter lang, 70 cm breit und 50 cm tief hat die Gärtnerin gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten den Boden ausgehoben. Dann geht’s ans Modellieren und abdichten. Nur in der Mitte ist das Wasser knapp 50 cm tief, die Ränder sind flacher. Mit einem Holz stampft die Gärtnerin die Fläche, dann kommen die Tonreste zum Einsatz. Nur 2-4 cm dick sind die Scheiben. Ob es reicht, die Fläche auf Dauer abzudichten, weiß Gaby Lindinger noch nicht. Doch in diesem Bereich des ehemaligen Ackers stand nach Regenfällen immer das Wasser in den Furchen der Traktoren – deshalb ist sie zuversichtlich, dass ihre künstliche Ackerfurche auch dicht hält.
Nach und nach wird der Miniteich verkleidet. Zum Abschluss pflanzt die Gärtnerin noch Blutweiderich, Sumpfdotterblume und Sumpf-Vergissmeinnicht. Alle drei Pflanzen sind wiederum interessant für Insekten.
Über einen Topf lässt die Gärtnerin langsam das Wasser einfließen, damit es keine Löcher in den Boden spült. Mit dem Aussehen ihrer Ackerfurche ist Gaby Lindinger zufrieden. Jetzt ist wieder einmal Geduld gefragt. Ob Amphibien die Fläche annehmen, wird sich in den nächsten Monaten zeigen…
Langzeitprojekt:
Wie die Wiese wächst und welche Probleme es dabei gibt, zeigen wir in den nächsten Monaten in Querbeet. Alle Folgen gibt es in der ARD-Mediathek und auf unserem YouTube-Kanal!
Kontakt
Gaby Lindinger
Email: gaby.lindinger@newkonzept.de