Charentais-Melonen Zuckermelonen aus dem Garten?
Melonen lieben es warm und sonnig. Wer sich am Anbau probieren will, kann es mit den Charentais-Melonen probieren. Sie liefern eher kleine Früchte, dafür eine große Anzahl. Und durch die geringe Fruchtgröße können sie auch in kühleren Sommern noch reifen.
Von der Aussaat bis zur Ernte
- Anfang April ist die richtige Zeit zum Aussäen. Über Nacht in Wasser eingeweicht legt man je zwei Samen pro Topf. An einem warmen Ort aufgestellt, keimen die Pflanzen nach gut einer Woche. Jetzt wollen sie möglichst hell bei Zimmertemperatur stehen.
- Ans Abhärten geht es ab Ende April. Dann dürfen die Jungpflanzen bei Temperaturen von über 12 Grad tagsüber ins Freie. Erst in den Schatten, nach einigen Tagen dann in die Sonne – das beugt Sonnenbrand vor.
- Startschuss Eisheilige: Sind die Eisheiligen vorbei und die Witterung mild, dürfen die Melonen ins Beet oder Gewächshaus. Auch in einem großen Kübel auf dem Balkon fühlen sie sich wohl. Ein möglichst geschützter und sonniger Standort hilft.
- Ausreichend Wasser! Zuckermelonen brauchen von Anfang an viel Wasser, damit sie sich gut entwickeln können. Eine Mulchschicht kann das Gießen erleichtern und hält das Wasser länger im Boden. Trockenheit verzeihen die Pflanzen vor allem im Kübel nur schlecht.
- Zuckermelonen sind wie die verwandten Gurken Starkzehrer. Deshalb den Boden oder Topf mit ausreichend Nährstoffen versorgen. Gut ist ein organischer Mehrnährstoffdünger. Dessen Nährstoffe lösen sich im Laufe der Wochen und versorgen die Pflanzen gut ohne sie zu überdüngen.
- Griff zum Messer: Einige Tage nach dem Pflanzen geht’s ans Entspitzen. Dabei wird der Haupttrieb nach dem dritten bis vierten Blatt gekürzt. Das fördert die Bildung von Seitentrieben und damit eine schnelle Entwicklung von weiblichen Blüten.
- Ab Juli beginnt die Ernte. Reif sind die Melonen, wenn sie am Stielansatz Risse bilden, am Blütenboden leicht nachgeben und vor allem gut duften.
- Lange lagern lassen sich vollreife Früchte leider nicht, deshalb so bald wie möglich verzehren.
Pflanzeninformationen
Die Charentais-Melonen gehören zu den Zuckermelonen und damit zu den ältesten Kulturpflanzen der Welt. Über 500 Sorten gibt es, denn Zuckermelonen lassen sich leicht kreuzen. Eng verwandt sind Zuckermelonen mit den Gurken und gehören zur Familie der Kürbisgewächse. Zuckermelonen sind sehr wüchsig und können meterlange Triebe ausbilden, deshalb brauchen sie ausreichend Platz, sowohl im Garten als auch auf Balkon oder Terrasse. Dort bietet es sich an, die Pflanzen aufzuleiten, ähnlich wie Schlangengurken.
Die Früchte gehören zu den Beeren, besser gesagt Panzerbeeren – so lautet die botanische Bezeichnung für die Früchte. Vollreif sind Charantais-Melonen hocharomatisch und lassen sich aus der festen Fruchthaut auslöffeln.
Sorten
‚Murrmel‘
Diese Sorte hat gerade einmal tennisballgroße Früchte, die dafür aber sehr süß und aromatisch schmecken. Zudem ist die Sorte sehr reichtragend. 6-10 Früchte gibt es in einem guten Sommer pro Pflanze.
‚Tonga‘
Mit handballgroßen Früchten erreicht die Sorte 600-1000 Gramm pro Frucht. Sie ist ebenfalls wüchsig und gesund. 2-4 Früchte pro Pflanze sind realistisch.
Kontakt
Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau
Galgenfuhr 21
96050 Bamberg
Email: poststelle@lwg.bayern.de