Dokumentation Heilige Gräber
In der Karwoche werden in Südtirol noch häufig Heilige Gräber in den Kirchen aufgebaut, meist barocke Kulissen mit wechselnden Bildern. Der Autor Josef Schwellensattl hat Bauern und Kirchen des Oberen Pustertals und in Innervillgraten in dieser besonderen Zeit besucht.
Auf dem alten Hof Ladstatt in Sexten wohnen drei Geschwister: der Engelbert, der Michl und der Seppl. Alle drei haben ihren sechzigsten Geburtstag schon gefeiert. Der Engelbert und der Michl führen den Bauernhof, der Seppl hilft ihnen dabei nur wenig. Denn er ist ein „Ausschopper“, ein Präparator. In der Ecke steht eine schöne Weihnachtskrippe mit vielen Tieren, darunter auch die balzenden Spielhähne, die der Seppl geschnitzt hat.
Sendungsinfo:
Autor: Josef Schwellensattl
Erstausstrahlung: April 2011
Sendelänge: 44 Minuten
16:9 / stereo
Heute wird die Weihnachtskrippe weggeräumt. Sie muss Platz machen für das Ostergrab. Denn es ist Palmsonntag, und morgen beginnt die Karwoche.
Ein eigenes Ostergrab, wie es die Ladstätter haben, ist eine Seltenheit. Der Hansenhof Bauer hat eines, das den Altarraum seiner Hofkapelle ganz ausfüllt und an dem die ganze Familie, jung und alt, fast eine Woche lang baut. Zum Glück, sagt der Bauer, richten wir es nur alle fünf Jahre auf.
Jetzt am Anfang der Karwoche wird fast in allen Dorfkirchen des Pustertals das Heilige Grab aufgebaut. Wir sind also in der Woche vor Ostern abwechselnd in den Stuben der Bauern und in den umliegenden Kirchen des Oberen Pustertals und in Innervillgraten, wo der Mesner Alois Gietl den Jesus in der Osternacht besonders schön auferstehen lässt, indem er ihn in die Höhe kurbelt und darauf achtet, dass er mitten im goldenen Strahlenkranz stehen bleibt.