Unter unserem Himmel Die Fronberger Kirwa
Wenn das Kirchweihfest in Fronberg ansteht, packen alle mit an: „Mir ham Kirwa“ schallt es dann aus der Wirtschaft. Sandra Schlittenhardt hat den „Fronberger Kirwaverein“ in dieser für ihn wichtigen Jahreszeit begleitet.
Ein Film von Sandra Schlittenhardt
Es gibt sicher nicht viele Orte, die sich mit ihrer Kirchweih so identifizieren, wie Fronberg, am Stadtrand von Schwandorf in der Oberpfalz. „Mir ham Kirwa“ schallt es aus dem alten Wirtshaus, wenn dort die ersten Tanzproben beginnen. Walzer, Polka oder den „Zwiefachen“ proben Kirwamadeln und Burschen bereits ab August im alten Saal der ehemaligen Brauereiwirtschaft.
Für den Kirwaburschen Markus Rappl ist es eine Ehre dabei zu sein. Dass er in den Tagen vor dem Fest nur wenig schläft, nimmt er in Kauf. Morgens um sechs ist sein Schichtbeginn in der alten Gießerei. Große Motoren für Eisenbahnen und Schiffe werden in den alten Industriehallen des Eisenwerks gegossen.
Gleich nach Feierabend zieht er weiter. Jeder Dorfbewohner wird persönlich eingeladen. Dafür müssen Markus Rappl und die anderen Kirwaburschen den ganzen Ort besuchen und eine Menge Schnaps trinken: Mehr als 300 Gäste stehen auf ihrer Liste.
Ist das Einladen vollbracht, geht es zum Reiser schneiden in den Wald. Anschließend trifft sich der halbe Ort in der alten Malztenne, um Girlanden für den Kirwabuam zu binden. Wie auch in vielen anderen Dörfern fand sich vor fast 30 Jahren kein Verein mehr, der das Fest austragen wollte. Die Fronberger gründeten daraufhin einen Verein, in dem wirklich alle Mitglied sein durften: Männer und Frauen, Junge und Alte: den „Fronberger Kirwaverein“.
Aus diesem Grund können die Fronberger auch nicht über mangelnden Zuwachs klagen. Im Gegenteil: Gleich 15 Paare wollen diesmal um den Kirwabaum tanzen.
Erstausstrahlung: 19.10.2014