Hochwinter Zwei Hütten in den Allgäuer Bergen
Das Leben und Arbeiten im tiefsten Winter auf Hütten über 1.500 Metern Höhe ist eine besondere Herausforderung. Bei ungünstigem Wetter sind die Wirtsleute manchmal tagelang vom Tal abgeschnitten. Wir besuchen einen Hüttenwirt auf dem Breitenberg und eine Berghütte im Kleinwalsertal.
Film von Sandra Schlittenhardt
Sein halbes Leben schon wohnt Fred Fröis ganz hoch oben auf der Spitze des Breitenbergs. Die Ostlerhütte direkt am Gipfelkreuz auf 1838 Metern Höhe ist sein Zuhause. Besonders wenn es frisch geschneit hat ist der Blick hier runter auf die Allgäuer und Tiroler Berge einzigartig.
Gerade im Winter ist Freds Arbeit als Hüttenwirt ein Knochenjob. Den Weg hinauf zu seiner Hütte muss er ganz alleine räumen, selbst bei eisigem Wind und Temperaturen von minus 25 Grad. Das Holz zum Heizen holt er aus dem Wald unterhalb der Hütte. Seinen Speck räuchert er selbst. Und gekocht wird bei Fred Fröis immer noch auf dem Holzofen.
Bei unserem Besuch hat auch das junge Wirtspaar Nicole Zwischenbrugger und Martin Kinzel von der Schwarzwasserhütte mit dem Winter zu kämpfen. Ununterbrochen hat es im Kleinwalsertal geschneit. Bei Lawinengefahr wird der Weg auf die Hütte gesperrt und sie bleiben auf ihren Vorräten sitzen.
Martin Kinzel und Uli Ernst erkunden die Schneelage. Die Festigkeit der Schneeschichten gibt einen groben Einblick über mögliche Lawinen.
Es ist erst die zweite Wintersaison für die jungen Leute. Bei seinem Einsatz als Bergpolizist hat Martin Kinzel die Wirtstochter Nicole auf der Schwarzwasserhütte kennen- und lieben gelernt. Nun hat er mit Nicole die Pacht der Alpenvereinshütte übernommen. Gemeinsam betreut das Paar die Gäste. Nicole Zwischenbrugger kocht - ihre Spezialität ist Kaiserschmarrn. Und Martin Kinzel räumt Wege und holt Proviant mit der Pistenraupe aus dem Tal. Trotz der vielen Arbeit ist das Paar zufrieden. Nur für gemeinsame Skitouren bleibt fast keine Zeit mehr.
Erstausstrahlung: 27. Januar 2013 im BR Fernsehen.