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Unter unserem Himmel | 03.11.2024 Die vier Elemente der Alpen (1/4) - Feuer, leuchtende Zeichen

In Südtirol lebt Wissen um das Element Feuer fort: Schmiedefeuer, Herdflammen zum Kochen und Backen, wärmende Holzöfen sowie die traditionellen Herz-Jesu-Feuer, die nur einmal im Jahr als leuchtende Zeichen die Nacht in ganz Tirol erhellen.

Stand: 03.11.2024

Ein Film von Philipp J. Pamer

Im Schmiedeofen von Kurtatsch beherrscht Heinrich Hauser das Spiel mit dem Feuer. Die Werke des Freiformschmieds sind weit über die Region hinaus bekannt. Heinrich gibt sein Wissen rund um Metall und Feuer an seinen Sohn Elias weiter, der die Schmiedetradition fortsetzen möchte.

Hans Thaler macht gerade Schöpf für seine Frau Martha.

Auf dem Zmailerhof oberhalb von Schenna, geführt von Hans Thaler und seiner Frau Martha, wird mit Holz geheizt und gekocht. In der Selchküche entzündet Martha jeden Morgen ein Feuer im Herd, auf dem sie die Speisen für ihren Hofschank kocht. Hans muss unterdessen mit der Heuarbeit vorankommen, da auf seiner Wiese schon bald ein besonderer Feuerbrauch stattfinden wird.

Peter Raich, Bauer am Flatscherhof und Feuerwehrmann.

Die Feuergefahr ist stets präsent, wie Peter Raichs Geschichte zeigt. Als Bauer und Feuerwehrmann musste er direkt vom Festtagsanzug zur Einsatzuniform wechseln, um einen Waldbrand am Flatscherhof abzuwehren. Die Nacht, die beinahe in einer Katastrophe endete, hinterließ sichtbare Narben und ein Bewusstsein für die ständige Bedrohung durch Feuersbrünste.

Die Herz-Jesu-Verehrung ist in ganz Tirol tief verwurzelt. Drei Wochen nach Pfingsten wird in der Kirche von Schenna von Mesnerin Burgi Waldner und Zeno Klotzner das Herz-Jesu-Gemälde auf den Hochaltar gesetzt. Darauf ist der Heiland mit brennendem Herzen zu sehen. Es symbolisiert das ewige Feuer der Liebe Jesu und wird mit einer kirchlichen Prozession gefeiert.

Strom ist bis in die letzten Winkel der Berge vorgedrungen und hat das Feuer verdrängt.

Jährlich am Herz-Jesu-Sonntag entzünden viele hundert Gruppen von Tirolern die traditionellen Bergfeuer. Diese Feuer, die auf einen Schwur aus dem 18. Jahrhundert zurückgehen, haben je nach Ort verschiedene Formen. Für die Form am Zmailerhof ist Michael Illmer mit seinen Freunden zuständig. Sie tragen dafür über 80 Blechdosen, Stoffreste und Kanisterweise Brennstoff auf die Wiese, um nach einem überlieferten Plan ihr Feuerzeichen in den Nachthimmel zu malen.


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