Unter unserem Himmel Im Knoblauchsland
Die Fläche liegt genau im Zentrum des Städte-Dreiecks Nürnberg-Fürth-Erlangen und ist heute eines der größten zusammenhängenden Gemüseanbaugebiete in Deutschland. Kartoffeln, Kohl, Kohlrabi und anderes Gemüse wächst hier in Mittelfranken. Nur Knoblauch, der ursprüngliche Namensgeber, wird nicht mehr angebaut.
Ein Film von Sandra Schlittenhardt
Auf den Sandböden im fränkischen Knoblauchsland wird Gemüse schon seit Jahrhunderten angebaut. Bereits um das Jahr 1600 hieß es: „Viel Zwieffel und Rubsamen gebauet und von hinnen in fremde Land verführt.“
Rudolf Engelhardt hat schon als Bub seiner Mutter beim Standaufbauen am Nürnberger Hauptmarkt geholfen.
Das Gemüse wächst im Freiland oder, mittlerweile immer mehr, in riesigen Gewächshäusern. Es sind fast ausschließlich Familien, die in dieser Gegend als Gemüsebauern arbeiten. So wie Gerdi Engelhardt und ihr Mann Rudolf aus Buch. Arbeitsstunden zählen sie nicht, ihre Felder bewirtschaften sie traditionell. Auf den rund 18 Hektar wächst fast alles: vom Spargel im Frühling bis zum Kohl im Herbst. Früh morgens bringen sie ihr frisch geerntetes Gemüse zum Nürnberger Hauptmarkt, danach geht es wieder raus aufs Feld. Einer ihrer Stammkunden ist Sternekoch Andree Köthe. Im Knoblauchsland ist er bekannt, denn am liebsten holt er sich seine Zutaten selbst vom Feld. Gemüse spielt in seiner Küche die Hauptrolle.
Immer mehr Anbau im Gewächshaus
Fritz Boss in Almoshof setzt auf Gewächshäuser. In seinen dunklen Kühlkammern sprießt der Chicorée. Das neueste Projekt des Gemüsebauern sind Erdbeeren. In Gewächshaushallen, auf insgesamt 18 000 Quadratmetern, wachsen sie in großen Kästen ohne Erde. Schon im Frühjahr kann er hier die ersten heimischen Erdbeeren ernten.
Rettich - hier im Knoblauchsland gibt es sie noch, die alten Sorten, die es im Supermarkt nicht gibt.
Um auch in Zukunft ihr Gemüse weiter regional anbauen zu können, brauchen die Familienbetriebe genügend Flächen. Doch im Knoblauchsland wird es enger. Die Stadtgrenzen rücken immer näher, Gewerbegebiete und Wohnsiedlungen breiten sich aus. Der Nürnberger Flughafen, 1955 mitten ins Knoblauchsland gebaut, hat sich über die Jahrzehnte erweitert und bereits einiges an freien Flächen verschlungen. Das alles treibt Grundstücks- und Pachtpreise in die Höhe und macht eine weitere Ausdehnung der Betriebe nicht mehr möglich.