Unter unserem Himmel Soja aus Bayern – Exoten schlagen Wurzeln
Die asiatische Küche ist ohne Soja kaum denkbar - aber auch in Bayern bauen immer mehr Bauern die Sojapflanze an. Der Anbau stärkt die Böden und die Bohnen sind als Futter für Schweine und Geflügel geeignet. Gabriele Mooser hat bayerische Sojabauern besucht.
Ein Film von Gabriele Mooser
Bei Soja denken viele nur an Tofu und Fleischersatz für Vegetarier. Dabei enthalten die unscheinbaren Hülsenfrüchte etwa 20 Prozent Öl und fast 40 Prozent Eiweiß, das so hochwertig ist, dass es tierischem Eiweiß nahe kommt. Wobei von der weltweiten Sojaernte nur der kleinste Teil direkt in die Küche wandert: Der Großteil wird für die Ölgewinnung und vor allem als Tierfutter verwendet. Und die Nachfrage steigt: Soja ist die Nutzpflanze mit dem weltweit größten Zuwachs.
Schon vor über 3.000 Jahren wurde sie in China angebaut, verbreitete sich über ganz Asien und später in Südamerika. Nun kommen immer mehr europäische Landwirte auf den Geschmack. In Bayern gibt es derzeit rund 150 Höfe mit Sojabohnen-Äckern.
Gabriele Mooser stellt in ihrem Film mehrere Soja-Bauern vor.
Vorreiter im bayerischen Soja-Anbau
Einer von ihnen ist der Bio-Landwirt Lorenz Lex aus dem oberbayerischen Erding. Vor 25 Jahren war er einer der Ersten, die mit Soja experimentierten. Zunächst hatte er große Mühe und seine Kollegen schüttelten nur den Kopf über diese Idee. Aber jetzt gibt es Sorten, die an unsere Klimazone angepasst sind. Und sogar Subventionen: Die Europäische Union zählt Soja-Felder zu "ökologischen Vorrangflächen" und zahlt dafür eine Prämie.
Über mangelnde Nachfrage können sich die Soja-Bauern nicht beklagen, denn im Gegensatz zu vielen ausländischen Lieferanten können sie gentechnikfreie Ware garantieren – und die steht hierzulande hoch im Kurs. So könnten die Exoten zu einer aussichtsreichen Alternative für unsere Landwirte werden.