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Reisetipp Wandern an der Costa Brava

Für all diejenigen, die es in die Ferne zieht, hat Reiseexpertin Annette Eckl einen wunderbaren Reisetipp: die Costa Brava - die "wilde Küste" im spanischen Nordosten. Die Heimat des Surrealisten Salvador Dalí gilt als das Wanderparadies am Mittelmeer. Der perfekte Urlaub für all diejenigen, die sich nicht zwischen Meer und Bergen entscheiden können.

Stand: 09.08.2016 | Archiv

Wandern an der Costa Brava | Bild: BR/ Annette Eckl

Was macht die Costa Brava für Wanderer so attraktiv?

"Der Gegensatz von Meer und Bergen, gezeichnet von bizarren Felsformationen und atemberaubenden Tiefblicken, hat mich sehr beeindruckt. Ganz oben an der Costa Brava, an den Ausläufern der Pyrenäen, liegt der Naturpark Cap de Creus mit seinen zerklüfteten Schieferfelsen und Korkeichen, die sich dem Wind entgegenstemmen.

Besonders fasziniert hat mich an dieser Gegend das Wandern an der Küste oder im Hinterland mit imposanten Burgen, dazwischen liegen immer wieder kleine Städtchen und herrliche Strände in geschützten Naturparks. Für mich ist das die ideale Kombination: salzige Meeresluft bei einer felsigen Küstenwanderung genießen, in kleinen mittelalterlichen Städtchen bummeln und sich dann in einem kleinen Fischlokal direkt am Strand erholen. Hier ist alles nur einen Katzensprung voneinander entfernt.

Neben den vielen bezaubernden Dörfern sollte man die beiden größeren Städte nicht verpassen: Figueres, mit dem weltberühmten Teatre-Museu Salvador Dalí sowie Girona, mehr als nur die kleine Schwester Barcelonas: Eine herrlich verwinkelte Altstadt mit mittelalterlichen Gassen, eine tolle Lage am Fluss mit einer bunten Häuserfront. Es bietet sich auch ein Tagesausflug nach Barcelona an."

Wie kommt man an die Costa Brava?

Flugzeug
Direktflüge: München - Barcelona oder Nürnberg - Barcelona oder Memmingen "Allgäu Airport" direkt nach Girona möglich.

Mietauto ab Barcelona Airport ist empfehlenswert. Mietautos sind vorab gut über das Internet buchbar. Tipp: Achten Sie hier immer auf versteckte Kosten hinsichtlich Selbstbeteiligung!

Von Barcelona sind es noch etwa 100 km nach Girona bzw. Callela de Palafrugell.

Auf den Spuren von Salvador Dalí - der Naturpark Cap de Creus mit dem Künstlerdorf Cadaques

"Start dieser einmaligen Küstenwanderung ist das Städtchen Port de la Selva. Auf schmalen Pfaden geht es schon nach wenigen Metern durch die schroffe Bergwelt an den Ausläufern der Pyrenäen durch zerklüftete Schieferfelsen und Korkeichen, die sich dem Wind entgegenstellen. Das hat schon den Surrealisten Salvador Dalí zu künstlerischen Höchstleistungen inspiriert.

Endpunkt ist das Künstlerdorf Cadaques, wo Dalí einen Teil seiner Kindheit verbracht hat. Das einstige Wohnhaus in Port Lligat ist mittlerweile ein Museum. Das Fischerörtchen mit seinen weißen Fassaden steht im perfekten Kontrast zum türkisen Meer. Hier gibt es gemütliche Fischlokale, einen Stadtstrand und kleine Gassen zum Bummeln - alles sehr einladend! Die Wanderung dauert ca. 5 Stunden. Wem das zu viel ist, der fährt einfach direkt nach Cadaques.

Um das Dalí-Erlebnis abzurunden, empfiehlt sich ein zusätzlicher Ausflug nach Figueres, der Geburtsstadt Dalís mit dem weltberühmten Teatre-Museu Salvador Dalí."

Rund um Begur und Pals - Mittelalterliche Städtchen und Schmugglerpfade

"Kleine Piraten- und Schmugglerpfade gibt es rund um Begur oder Pals. Die beiden Städte liegen in einer fruchtbaren Ebene, in der Reis angebaut wird. Hier wird es wild-romantisch! Wir starten in Begur, das mit seinen altertümlichen Häusern und engen Gassen als eine der schönsten Städte in der Gegend um Girona gilt.

Hoch oben thront auf Felsen das alte Kastel aus dem 11. Jahrhundert. Von dort hat man einen beeindruckenden Blick bis zu den Pyrenäen. Von Begur aus wandert man auf ehemaligen felsigen Piraten- und Schmugglerpfaden mit tollen Tiefblicken zu wunderschönen, kilometerlangen Dünenstränden. Die Wanderung dauert ca. 4 Stunden.

Als Tagesausflug rundet man die Wanderung am besten mit einem Besuch im nahegelegenen Pals ab. Auch hier gibt es schöne Gässchen und kleine Cafés. Die Altstadt steht unter Denkmalschutz - der Ort gilt als eine Art Gesamtkunstwerk!"

Romantische Fischerdörfer zwischen Tamariu und Calella de Palafrugell

"Auf den ehemaligen Wegen der Fischer geht es entlang des Küstenabschnittes zwischen Tamariu über Llafranc nach Calella de Palafrugell: Kleine Buchten, von Pinien eingerahmte Küstenpfade, einsame Kieselbuchten - für mich mit das Schönste, was die Costa Brava an Wanderungen zu bieten hat!

Dalí hat hier überall Spuren hinterlassen. Hier sieht man immer noch vereinzelt Maler zwischen den Felsen, die sich vom Meer zu ihren Bildern inspirieren lassen. Dauer: ca. zwei Stunden. Die Küstenstädtchen sind auch direkt mit dem Auto erreichbar.

Tamariu liegt mit seiner geschützten Bucht, den kleinen Restaurants und Cafés am Strand malerisch zwischen rötlichen Felsen. Wer nicht wandern will, kann auch einfach nur genießen …

Callela de Palafrugell ist für mich einer der idyllischsten Orte an der Costa Brava. Auch hier gilt für Nichtwanderer: Einfach auf sich wirken lassen und entspannen!"

Welche Übernachtungsmöglichkeiten gibt es an der Costa Brava?

Weitab von den touristischen Hochburgen der Costa Brava gibt es bezaubernde Dörfer direkt am Meer, z. B.:

  • Appartements direkt am kleinen Strand von Tamariu: mit Meerblick und Balkon ab 55 Euro pro Nacht.
  • im mittelalterlichen Städtchen Begur in einem Stadthaus aus dem späten 19. Jh., ca. 55 Euro pro Nacht für zwei Personen inkl. Frühstück.
  • in Girona in einem kleinen historischen Stadthotel in der Nähe der Kathedrale, ca. 90 Euro für zwei Personen inkl. Frühstück.

Annettes Kulinarik-Tipps

Meeresfrüchte

"Die katalanische Küche gilt mit als das Beste, was die spanische Küche zu bieten hat. Katalanische Hausmannskost besteht in erster Linie aus Fisch, Meeresfrüchten und herzhaften Eintöpfen.

Katalanische Bratwurst mit weißen Linsen

Besonders gut schmeckt die katalanische Hausmannskost bei einem Wander-Zwischenstopp zur Stärkung auf einem Bauernhof in den Bergen. Hier gibt es katalanischen Salat mit verschiedenen selbstgemachten Würsten (u. a. Blutwurst und die sog. Chorizo) oder die katalanische Bratwurst mit weißen Bohnen.

Gazpacho

Fischlokale liegen direkt am Meer, z. B. in Cadaques. Die Spezialität dort ist die "Sarsuela", eine Art Eintopf mit verschiedenen Fischsorten und Meeresfrüchten, Zwiebeln, Tomaten, Paprika und Knoblauch. Fisch gibt es in allen Variationen. Als Vorspeise gibt es oft geröstetes Brot mit Olivenöl, Gambas mit Knoblauchcreme oder Gazpacho, die berühmte kalte Suppe aus ungekochtem Gemüse.

Crema catalana

Als Nachspeise gibt es die berühmte "Crema catalana", sozusagen der katalanische Nationalpudding. Typisch sind auch Nüsse und getrocknete Feigen.

Gelagerter Wein

Es gibt eine große Vielfalt an heimischen Weinen: zu den Besten gehören fruchtige Rosé-Weine und kräftige Rotweine wie Tempranillo, Cabernet Sauvignon und Merlot. Es lohnt sich immer ein Besuch in einer Bodega: Hier gibt es Wein zum Direktabfüllen. Allein die Atmosphäre in den Bodegas ist Urlaub pur!"


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