Wandertipp Von Marquartstein zum Hochgernhaus im Chiemgau
Wanderexpertin Nina Schlesener war für uns in den Chiemgauer Alpen unterwegs und ist von Marquartstein bis hinauf zum Hochgernhaus gewandert. Bei diesem Ziel ist der Name Programm: sportliche Bergfreunde laufen diese Strecke "gern hoch"! In wunderschöner Landschaft und mit Ausblicken ins Tal und in die Berge vergeht der meist sanfte, aber stetige Anstieg im Nu. Und wenn Sie erst mal oben sind, können Sie bei guter Schneelage den Rückweg mit dem Rodel runtersausen!
Wegbeschreibung
Nina Schlesener: "Wir starten am Wanderparkplatz Hochgern bei Marquartstein, oberhalb der Burg Marquartstein. Der Wanderweg verläuft ab dem Parkplatz im Wald und zieht leicht ansteigend den Bergwald hinauf. Nach etwa 20 Gehminuten trifft der Wanderweg auf eine breite Forststraße, die im Winter als Rodelbahn für Schlitten- und Bobfahrer dient.
Die Straße geht nun weiter stetig, aber nicht zu steil bergauf, und immer wieder bietet der Wald eine kleine Lücke, so dass wir einen schönen Blick ins Tal und auf die umliegenden Berge erhaschen können. Sogar der Chiemsee ist durch die Baumwipfel zu sehen.
Nach etwa eineinviertel Stunden Fußmarsch erreichen wir eine freie Almfläche der Agergschwendt-Alm auf 1.040 Höhenmetern. Die Alm ist im Sommer durchgehend bewirtschaftet, bei gutem Wetter auch an Wochenenden im Winter.
Einkehren in der Agergschwendt-Alm:
Informieren Sie sich auf der Instagram-Seite der Alm über die Öffnungszeiten, die dort regelmäßig aktualisiert werden. Hier finden Sie auch Infos zu eventuell geplanten Wegsperrungen. Oder rufen Sie auf der Alm unter der Telefonnummer 08641/8481 an.
Bei uns hat die Alm leider geschlossen, aber wir können eine kurze Rast auf der Terrasse genießen, bevor der Anstieg zum Hochgernhaus weitergeht.
Nach der Agergschwendt-Alm verjüngt sich die Straße wieder zu einem Bergweg, und ab hier liegt richtig Schnee (die Schneegrenze hängt von der Jahreszeit und der Witterung ab). Der Weg ist komplett bedeckt und die Stöcke und Grödel sind eine unverzichtbare Hilfe beim Aufstieg.
Im Winter ist ein schmaler Trampelpfad in den Schnee getreten, der den genauen Weiterweg vorgibt. Von der Agergschwendtalm sind es nun noch etwa 400 Höhenmeter und rund eineinviertel Stunden Anstieg. An der freien Almfläche vorbei verläuft der Weg wieder in den Wald, er wird nun deutlich steiler und zahlreiche Serpentinen ziehen den bewaldeten Südhang des Hochgern hinauf.
Nach etwa 45 Minuten Fußmarsch lichtet sich der Wald und es öffnet sich eine weitere freie Almfläche. Wir wandern an drei Almen vorbei, über uns liegt das Hochgernhaus, welches nur noch ein paar Gehminute entfernt ist, und unter uns öffnen sich die weite Tallandschaft von Marquartstein, die umliegenden Chiemgauer Berge sowie das Kaisergebirge. Der Ausblick ist wahrlich kaiserlich und mit den schneebedeckten Bergen wie im Wintermärchen.
Das Hochgernhaus
Oben am Haus angekommen, lädt die Sonnenterrasse zum Verweilen ein. Der Hüttenwirt zaubert kulinarische Schmankerl, die wir uns schmecken lassen, während wir den wunderschönen Ausblick genießen.
Tipp:
Wer möchte, kann noch weiter bis zum Gipfel des Hochgern (1.748 m) aufsteigen. Achtung: Hier im immer tiefer werdenden Schnee ist passendes Schuhwerk erforderlich! Sie brauchen hohe, wasserfeste Bergschuhe oder Schneeschuhe.
Zurück gehen wir über den gleichen Weg. Bei guter Schneelage können Sie den Abstieg mit einem Rodel oder Bob verkürzen!"
Anspruch
Nina Schlesener: "Die Tour ist für sportlich ambitionierte Wanderer im mittleren Konditionsbereich gut machbar. Sie ist für Kinder ab 5 Jahren geeignet, aber nicht für Kinderwagen."
Dauer
Nina Schlesener: "Die Wanderung dauert etwa 2,5 Stunden im Aufstieg und etwa 2 Stunden im Abstieg. Es sind rund 900 Höhenmeter im Auf- und Abstieg zu bewältigen."
Einkehrmöglichkeit - Schmankerl im Hochgernhaus
Nina Schlesener: "Ich empfehle die Einkehr im ganzjährig geöffneten Berghaus Hochgernhaus. Es befindet sich unterhalb des Hochgern-Gipfels auf 1.461 Höhenmetern und bietet auch Übernachtungsmöglichkeiten. Hier gibt es einen wunderbaren Kaiserschmarren, serviert in einer Eisenpfanne."
Tipps für den Winter:
Informieren Sie sich im Vorfeld über die Schneelage und ob die Tour mit dem Schlitten machbar ist, das verkürzt den Abstieg erheblich. Für die Schlittenfahrt benötigen Sie unbedingt Helm, Skibrille und feste Handschuhe.
Als Ausrüstung zum Winterwandern brauchen Sie grundsätzlich: feste Bergschuhe, Grödel, Stöcke und bei Neuschnee Schneeschuhe.
Viel Spaß auf dieser Tour wünschen Nina Schlesener und "Wir in Bayern"!