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Ein Leben für die Straßenbahn Der Regensburger Günther Schieferl

Vor 50 Jahren fuhr die letzte "Elektrische" durch Regensburg. Günther Schieferl war Straßenbahner mit Leib und Seele, er ist es bis heute - denn in seinem Kosmos gibt es noch immer Regensburger Straßenbahnen.

Stand: 05.04.2013 | Archiv

Straßenbahner Günther Schieferl | Bild: BR

Am 21. April 1903 wurde die Straßenbahn feierlich eingeweiht: mit 12 km/h zuckelte sie fortan durch die Straßen der Domstadt. Sie galt als äußerst zuverlässiges und pünktliches Verkehrsmittel. Selbst Deutschlands engste Straßenbahnkurve am Kräuterermarkt meisterte sie.

1964 kam schließlich das Aus: Die "Elektrische" galt als nicht mehr zeitgemäß und mußte moderneren Bussen weichen. Für den leidenschaftlichen Straßenbahner Günther Schieferl war das nicht einfach: Es hat ihm in der Seele wehgetan, als er beim Verschrotten seiner geliebten Straßenbahn auch noch helfen musste. Er zog nach Innsbruck und später Zürich, um in seinem geliebten Beruf als Straßenbahnfahrer weiter arbeiten zu können.

Heute ist er im Ruhestand, längst wieder daheim in Regensburg und baut mit Engelsgeduld Straßenbahnmodelle im Maßstab 1:10. Für seine Tochter hat er vor Jahren sogar eine Miniaturbahn in 1:3 mit sieben Sitzplätzen hergestellt! Nicht nur seine 250 m² große Garage ist bis oben hin gefüllt mit Straßenbahnerinnerungen, auch seine Wohnung. Von der Straßenbahnfahrer-Gala-Uniform bis hin zum Fahrschein, Günther Schieferls Traum vom Fahren bleibt nicht nur als große Erinnerung, sondern ist für ihn buchstäblich "zum Greifen nah".


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