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Wahlkampf Schulz und Merkel laufen sich warm

Zehn Wochen vor der Bundestagswahl hat SPD-Kanzlerkandidat Schulz seinen "Zukunftsplan" vorgestellt. Kanzlerin Merkel machte im ARD-Sommerinterview deutlich, dass sie eine zentrale Forderung der CSU nicht akzeptieren wird: eine Obergrenze für Flüchtlinge.

Von: Günter Mayr-Eisinger

Stand: 17.07.2017 | Archiv |Bildnachweis

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) im ARD-Sommerinterview. | Bild: dpa-Bildfunk/Maurizio Gambarini

Martin Schulz will als Kanzler schnell Investitionen, Innovationen und mehr Bildung anstoßen. Auf einem Zukunftskongress im Berliner Willy-Brandt-Haus sagte Schulz, er werde sich spätestens 50 Tage nach Amtsantritt zusammen mit Vertretern der Länder an einen Tisch setzen und gemeinsam Ziele feststecken. Deutschland sei bildungspolitisch derzeit ein Flickenteppich - das müsse sich ändern.

"Zukunftsplan für ein modernes Deutschland"

Das ist einer von insgesamt zehn Punkten, die Schulz präsentierte. Weitere Ideen: Eine "Investitionsverpflichtung des Staates", denn man dürfe den kommenden Generationen zwar keinen Schuldenberg hinterlassen, aber auch keine marode Infrastruktur, so sein Argument. Deshalb will er in der mittelfristigen Finanzplanung festlegen, wieviel und wofür der Staat seine Mittel investieren soll.

"Ich möchte ein Kanzler sein, der Probleme anpackt."

SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz

Bei der Vorlage des 19-seitigen Papiers sagte der SPD-Chef, während Merkel zur Zukunft des Landes wenig sage, wolle er umso konkreter werden. Die Bürger müssten am 24. September eine "echte Wahl" haben.

Chancenkonto: Staatliches Geld für Weiterbildung

Die SPD will sich zudem für eine "Qualifizierungsgarantie" und ein "Chancenkonto" für Erwerbstätige einsetzen: Jeder solle ein persönliches, staatlich finanziertes Konto von bis zu 20.000 Euro bekommen, das zum Beispiel für die Finanzierung von Weiterbildung genutzt werden kann. Den Gang zum Bürgeramt will Schulz in den nächsten fünf Jahren durch ein digitales "Deutschlandportal" unnötig machen.

"Ich will, dass der Staat online geht - und zwar 24 Stunden am Tag, sieben Tage in der Woche."

Martin Schulz

Kritik von rechts und links

Der CDU-Mittelstandspolitiker Michael Fuchs kritisierte die Vorschläge als unfinanzierbar:

"Ich hätte gern von der SPD mal vorgerechnet, was das alles kostet und wer das bezahlen soll."

Wirtschaftspolitiker Michael Fuchs, CDU, in der Rheinischen Post

Ähnliche Kritik kommt auch von ganz links: Linken-Spitzenkandidatin Sahra Wagenknecht fragt ebenfalls, wie die SPD das bezahlen will. Schließlich lehne die SPD eine Vermögensteuer ab. Grünen-Spitzenkandidat Cem Özdemir sprach von einem richtigen Signal, um aus der Politik des Stillstands herauszukommen. Doch die Grünen vermissen noch etwas:

"Es ist ein Armutszeugnis für die SPD, wenn sich in ihrem Zukunftsplan keine Antworten auf die drängendsten Fragen der heutigen Zeit wie den Klimaschutz finden."

Cem Özdemir, Grünen-Spitzenkandidat

Merkel: "Geld ist derzeit nicht das Problem."

Bundeskanzlerin Merkel machte ihre Positionen im ARD-"Bericht aus Berlin" deutlich: Sie wolle auf jeden Fall für vier weitere Jahre antreten, so die Bundeskanzlerin. Inhaltlich setzte sie sich mit dem Schulz-Vorschlag einer Investitionsverpflichtung auseinander. Nicht das Geld sei derzeit das Problem, sondern:

"Wir können zurzeit das Geld, das wir haben, nicht ausgeben."

Bundeskanzlerin Angela Merkel im Bericht aus Berlin

Ein Drittel der Steuermehreinnahmen soll investiert werden

Deshalb verfolge die Union einen anderen Ansatz: Sie wolle Planungsverfahren beschleunigen und für wichtige Projekte die Zahl der Klageinstanzen verringern. Mehr Geld allerdings soll es auch geben - etwa für für den Ausbau des schnellen Internets. Von den erwarteten Steuermehreinnahmen will die Union mindestens ein Drittel investieren.







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websaurier, Montag, 17.Juli 2017, 13:15 Uhr

33. Schulz läuft sich warm...


Das ist doch prima !
Prima ist auch die Tatsache, dass er in die falsche Richtung läuft...

Ziel: SPD 20% - x

klaus, Montag, 17.Juli 2017, 11:54 Uhr

32. Migration und Eurofinanzierung

@Trudinger
An diesen beiden Themen entscheidet sich die Zukunft unseres Landes. Sein oder Nichtsein, das ist die Frage.

  • Antwort von Truderinger, Montag, 17.Juli, 12:55 Uhr anzeigen

Thomas, Montag, 17.Juli 2017, 11:20 Uhr

31. "Ich möchte ein Kanzler sein, der Probleme anpackt."

Dann beginnen Sie damit einfach mal bei Ihrer Partei der SPD und überlegen Sie sich besser ob es "ratsam" ist Repräsentanten der AGENDA 2010 auf einen Wahlparteitag der SPD einzuladen und Herrn Schröder dann auch noch reden zu lassen, so als wäre alles richtig gewesen denn dieser Herr hat seine Fähigkeit der Selbstreflexion schon lange aufgegeben, noch bevor er Bundeskanzler wurde.

Die SPD liegt in den Umfragen derzeit bei 22/23% und mit Meldungen wie in der heutigen Ausgabe meiner Tageszeitung wonach Herr Schulz mehr Geld für die EU ausgeben will wird er kaum Wähler dazugewinnen. Es zeigt sich einmal mehr dass Herr Schulz zwar körperlich in Deutschland anwesend ist, sein Sinn aber weiter im EU-Parlament verweilt. Für mich besteht kein Zweifel darin dass die Probleme von heute an denen wir auch in Zukunft noch arbeiten müssen bestenfalls auf EU-Ebene gelöst werden können. Doch scheinen die Wähler in D noch nicht soweit zu sein das mitzutragen. Dennoch, besser SPD als AfD!

wm, Montag, 17.Juli 2017, 09:48 Uhr

30. Wahlkampf

Wahlkampf in diesem "Schlammschlacht"" nur eine "Formsache".
Das Volk,äh die Demoskopen haben in der "Sonntagsumfrage" bereits "gewählt"!
Merkel bleibt Kanzlerin Europas u.mächtigste Weltretterin......auf Lebenszeit???

  • Antwort von Lena, Montag, 17.Juli, 10:03 Uhr anzeigen

  • Antwort von Antitruderinger , Montag, 17.Juli, 11:01 Uhr anzeigen

birkhahn, Montag, 17.Juli 2017, 09:31 Uhr

29. Kanzlerkandidat

Ob Merkel oder Schulz, das macht keinen Unterschied. Beide sind in den entscheidenden Fragen - Massenmigration und Eurofinanzierung - einer Meinung. Wer etwas anderes will, muss alternativ wählen.

  • Antwort von Ulrike, Montag, 17.Juli, 10:08 Uhr anzeigen

  • Antwort von Truderinger, Montag, 17.Juli, 10:17 Uhr anzeigen

  • Antwort von Adelheid, Montag, 17.Juli, 10:19 Uhr anzeigen

  • Antwort von Herbert, Montag, 17.Juli, 10:47 Uhr anzeigen

  • Antwort von Süddeutscher und gleich weg, Montag, 17.Juli, 11:16 Uhr anzeigen

  • Antwort von Truderinger, Montag, 17.Juli, 11:24 Uhr anzeigen

  • Antwort von Holzmann Karl, Montag, 17.Juli, 11:39 Uhr anzeigen

  • Antwort von Kurt (kein AFD), Montag, 17.Juli, 11:58 Uhr anzeigen

  • Antwort von Kein AfD, Montag, 17.Juli, 12:16 Uhr anzeigen

  • Antwort von Truderinger, Montag, 17.Juli, 13:00 Uhr anzeigen

  • Antwort von Schmelleck, Montag, 17.Juli, 14:08 Uhr anzeigen