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Geringe Diversität Dreiviertel der Hochschulleitungen männlich

Die typische Leitung einer deutschen Hochschule ist männlich, 57 Jahre alt und stammt aus Westdeutschland, so die Analyse des CHE Centrum für Hochschulentwicklung. Ausgewertet wurden hierfür die Lebensläufe von rund 300 amtierenden Präsident*innen und Rektor*innen.

Stand: 03.03.2021

Symbolbild für den "durchschnittlichen" Hochschulprofessor für Analyse der deutschen Hochschulleitungen vom CHE zur Diversität | Bild: colourbox.com

Weniger als ein Viertel der deutschen Hochschulen werden aktuell von einer Frau geleitet. Im September 2020 lag die Frauenquote bundesweit bei 22,9 Prozent. Bei den privaten Hochschulen, die das CHE in seiner Analyse erstmals berücksichtigte, war sie mit 20,8 Prozent im Vergleich zu staatlichen Hochschulen etwas geringer. Ulrich Müller, der Leiter politische Analysen beim CHE Centrum für Hochschulentwicklung wünscht sich im Hinblick auf den Nachwuchs im Wissenschaftsmanagement grundsätzlich mehr Diversität auf den Chefsesseln der Hochschulen.

"Deutsche Hochschulleitungen sind – anders als ihre Studierenden – weiterhin eine ziemlich homogene Gruppe. Die Führungskräfte von morgen brauchen schon jetzt Vorbilder, die ihnen signalisieren, dass sie auch mit nicht-klassischen Biografien im Wissenschaftssystem Karriere machen können. Gerade bei der großen Anzahl an Neubesetzungen von Hochschulleitungen in den vergangenen fünf Jahren wurde eine Chance zur Diversität verpasst, etwa die Frauenquote zu erhöhen und angesichts des hohen Durchschnittsalters der Hochschulleitungen bietet sich aber wohl auch in den kommenden Jahren die Gelegenheit dazu, eine größere Heterogenität auf Führungsebene zu erreichen."

Ulrich Müller, Leiter politische Analysen beim Centrum für Hochschulentwicklung (CHE)

CHECK Hochschulleitung in Deutschland – Update 2021 Format: PDF Größe: 1,21 MB

Analyse des Alters

Das Durchschnittsalter der Hochschulleitungen liegt bei aktuell 57,5 Jahren. Hierbei sind Führungskräfte an privaten Hochschulen mit 55,7 Jahren im Schnitt jünger als ihre Kolleg*innen an staatlichen Universitäten und Fachhochschulen mit 59,7 bzw. 57,0 Jahren.

Analyse des Geburtsorts

Zur Diversität bezüglich des Geburtsorts: Ausländische Geburtsorte oder vorgeschaltete praktische Berufsausbildungen finden sich laut der Analyse dabei noch eher bei privaten Hochschulleitungen.

Schaut man detailiert in die Analyse, stellt man fest, dass der überwiegende Teil der Rektor*innen und Präsident*innen in Deutschland geboren wurde und die meisten Hochschulleitungen aus einem westdeutschen Bundesland stammen. Lediglich bei 15 von 283 Lebensläufen konnte ein ausländischer Geburtsort ermittelt werden, der überwiegende Teil davon (zehn Personen) leitet eine private Hochschule. Zehn staatliche Hochschulen werden zur Zeit von Personen aus ostdeutschen Bundesländern - inklusive Berlin - geleitet.

Höhere Diversität bei privaten Hochschulleitungen

Die erstmals vom CHE ausgewertete Gruppe der privaten Hochschulleitungen weist insgesamt eine leicht höhere Diversität auf als die Führungskräfte staatlicher Hochschuleinrichtungen. Dies betrifft sowohl die Herkunft als auch die Erwerbsbiografie. So finden sich unter den Führungskräften auch zwölf Personen mit einer beruflichen Ausbildung, u.a. als Rettungssanitäter*in, Chemielaborant*in oder Industriekaufmann bzw. -frau.

CHECK Leitungen privater Hochschulen in Deutschland Format: PDF Größe: 1,24 MB


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