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Prof. Dr. med. Claudia Traidl-Hoffmann Welche gesundheitlichen Schäden verursacht der Klimawandel?

Stand: 09.08.2024

Allergiker und Diabetiker leiden unter den Folgen des wärmeren Klimas hierzulande. Mit computerbasierten Forschungstools erforscht die Umweltmedizinerin Claudia Traidl-Hoffmann gesundheitsrelevante Zusammenhänge diverser Umweltfaktoren.

Mit einer Kunststoffflasche entnimmt ein Mitarbeiter vom Team Allgemeiner Infektionsschutz und Umweltmedizin der Region Hannover eine Wasserprobe aus den Ricklinger Kiesteichen. | Bild: https://www.picture-alliance.com/search/images(popup:image/54684757)?searchTerm=Umweltmedizin&searchStamp=1633701179&page=1&isFilterOpen=true#:~:text=picture%20alliance%20/%20Julian%20Stratenschulte/dpa%20%7C%20Julian%20Stratenschulte

"Wie macht uns Umwelt krank oder wie hält sie uns gesund?“

"Wie macht uns Umwelt krank oder wie hält sie uns gesund?“ so fasst Traidl-Hoffmann ihr Forschungsgebiet in eine Frage. Am Beispiel Allergien untersucht die Dermatologin seit Jahren, welche Umweltfaktoren genau welchen Einfluss auf die Krankheitsentstehung und deren Verlauf haben. Hinzu kommt der Blick auf die Veränderungen, die sich durch den Klimawandel für die Gesundheit der Menschen ergeben. Denn auch hierzulande sind die Folgen beispielsweise von steigenden Temperaturen und der Zunahme extremer Wetterlagen und -ereignisse bereits spürbar. Nicht nur Allergiker leiden darunter, dass es wärmer wird, sondern zum Beispiel auch Diabetiker. Ein Fokus ihrer Arbeit liegt darauf, Resilienz zu fördern, die u.a. durch technologischen Fortschritt verbessert werden kann. Dies umfasst sowohl bessere computerbasierte Forschungsmöglichkeiten, um Zusammenhänge verschiedener Umweltfaktoren erklären zu können, als auch die Entwicklung von Tools, Wearables, Warn-Apps etc., die uns das Leben in Zukunft erleichtern können.

Gesunde Menschen gibt es nur auf einer gesunden Erde

Prof. Dr. med. Claudia Traidl-Hoffmann: Welche gesundheitlichen Schäden verursacht der Klimawandel?

Vita

Prof. Claudia Traidl-Hoffmann (*1970) erforscht die Interaktion Umwelt-Mensch und Umwelt-Umwelt mit Fokus auf der Barrierefunktion von Grenzflächen. Die Folgen des Klimawandels auf Umwelt und Gesundheit sind derzeit die Kernthemen. Erst kürzlich erschien ihr Buch „Überhitzt“ zum Thema Klimawandel und Gesundheit in Dudenverlag. Mit ihrem Team untersucht Traidl-Hoffmann in Augsburg immunologische Mechanismen bei Umwelterkrankungen wie der Allergie und der Neurodermitis. Das Ziel ist die Identifizierung von Umwelt- und persönlichen Risikofaktoren umso individualisierte Prävention und neue Therapien zu schaffen.

Nach Studium und Promotion an der RWTH Aachen und einen zweijährigen Forschungsaufenthalt in Rom, Italien, begann Prof. Traidl-Hoffmann 2001 am Klinikum rechts der Isar zu praktizieren und forschen. Sie habilitierte und erhielt 2006 die Lehrbefugnis für Dermatologie und Venerologie sowie 2008 für Allergologie. 2013 berief man sie ins Direktorium von CK-CARE. Seit 2013 erhielt sie den Ruf auf den Lehrstuhl für Umweltmedizin der TUM. 2014 wurde sie zur Chefärztin für Umweltmedizin am heutigen Universitätsklinikum Augsburg ernannt. Von Seit 2015 sie Direktorin des Instituts für Umweltmedizin am Helmholtz Zentrum München. Seit 2020 ist sie Mitglied der Kommission „Environmental Public Health“ des Robert-Koch-Instituts. 2021 wurde der TUM-Lehrstuhl an die Universität Augsburg transformiert. Seitdem leitet Traidl-Hoffmann leitet die Umweltmedizin in Forschung Lehre und Medizin am Universitätsklinikum Augsburg. Seit 2023 ist Prof. Dr. med. Traidl-Hoffmann Sonderbeauftragte für Klimaresilienz und Prävention des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege und Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen.

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